Auffallend wieder, dass in der Tendenz mehr ver- als gekauft wird. Außer der voestalpine gibt es keinen Wert, der überwiegend auf den Kauflisten aufschien - mit EVN und der s Immo haben wir aber gleich zwei Titel, wo beinahe unisono gegeben wurde - siehe Tabelle. Bei den zwei Titeln des Vormonats mit beinahe nur Abgaben - Verbund (98,2%) und Raiffeisen Bank International (92,3%) - beruhigte sich die Lage etwas, die Verkäufe sind aber noch immer vorherrschend.

Wie Analysten die Chancen der österreichischen Aktien einschätzen, das finden Sie hier. Dazu die ATXPrime-Werte im Dividenden-Ranking (hier) und im KGV-Vergleich (hier).

Wikifolianer kommentieren.

‘Zinsfuß’ zu ams: „Meine Bewertung von AMS: Die Marktkapitalisierung von AMS beträgt ca. 1.700 Mio, Euro bei einem Aktienkurs von 20 Euro. Positiv: Der Umsatz in den ersten drei Quartalen 2018 betrug 1.150 Millionen Euro. Damit schon fast 100 Mio. Euro mehr als im gesamten 2017. Für 2018 gesamt werden ca. 1.750 Mio. Euro erwartet. Das ist ein Wachstum von ca. 60%. Damit beträgt das Kurs zu Umsatzverhältnis ca. eins. Negativ: im Q4 2018 wird ein Umsatz von ca. 600 Mio erwartet. Gegenüber dem Q4 in 2017 (560 Mio.) nur noch eine kleinere Steigerung. Das hohe Umsatzwachstum hat zu hohen Investitionen und einem entsprechenden Schuldenstand geführt. Neutral: Die Ebit-Marge ist in 2018 stark gefallen. Ich schätze sie wird ca. 10 % betragen. Da würde für 2018 zu einem Ebit von 170 Mio. führen und zu einem Gewinn von ca. 100 Mio. entsprechend einem KGV von 17. Mein Szenario für 2019: Der Umsatz wird um ca. 15 % auf ca. 2.000 Mio Euro steigen. Die Ebit-Marge wird sich auf 20% erholen. Daraus würde ein EBIT von 400 Mio. resultieren und ein Gewinn von ca. 300 Mio entsprechend einem KGV von 5,6. Mein Fazit: Das Gerede um die Apple-Schwäche hat zu einem starken Kursverfall bei AMS geführt. AMS ist allerdings breiter aufgestellt. Es werden auch andere Handyhersteller beliefert. Der Verfall der Marge ist bei dem Wachstum verständlich und eine Erholung wahrscheinlich. Dass der Umsatz in Q4 nur schwach wächst ist nicht schön, aber kann auch Zufällen geschuldet sein. Sicherlich wird sich das Umsatzwachstum insgesamt abschwächen, aber eben von einem sehr hohen Level. AMS ist ein Technologie-Unternehmen, das im Moment sehr niedrig bewertet ist. Die Gewinnchancen sehe ich im Moment höher als das Verlustrisiko.”

‘Special Situations’ zu Kapsch TrafficCom: „Endlich ist wieder einmal eine Spekulation aufgegangen: Der österreichische Telematikkonzern hat gemeinsam mit dem Ticketunternehmen CTS Eventim den Auftrag erhalten, das deutsche Pkw-Mautsystem zu betreiben. Der Vertrag beginnt mit der verbindlichen Zuschlagserteilung, läuft über mindestens zwölf Jahre ab Beginn der Erhebung der Maut und enthält eine Verlängerungsoption. Das Auftragsvolumen beträgt in Summe knapp zwei Mrd. Euro. Die Kapsch-Aktie hat deutlich positiv reagiert und könnte kurzfristig weiterlaufen. Daher bleibe ich vorerst dabei.”

‘Dividenden langfristig gedacht’ zu Raiffeisen Bank International: „Raiffeisen ist in Osteuropa eine wichtige Bank; die Margen sind sehr hoch; betriebswirtschaftlich hat die Bank bei den ausfallgefährdeten Kredite gute Fortschritte gemacht (NPL ratio). das Management will/muss auch Ausschüttungen liefern; die Eigentümer (Raiffeisen Landesbanken) brauchen die Dividenden auch für die eigenen Ergebnisse. Die Einkommensverhältnisse in Osteuropa werden sukzessive besser und besser, der Kampf um die eigenen Arbeitskräfte bewirkt hier Steigerungen, die sich dann auch in den bewährten Banken als Ertrag niederschlagen werden, da sich die Menschen mehr leisten wollen und können.”

P..S. Unser Wikifolio ‘Top of Analysts Österreich’ finden Sie hier.

 

Name Käufe (%) Verkäufe (%)

S&T 49,1 50,9

AMS 59,8 40,2

Verbund 37,7 62,3

AT&S 39,6 60,4

VOESTALPINE 78,8 21,2

OMV 56,7 43,3

SPARKASSEN IMMOBILIEN 1,1 98,9

EVN 8,0 92,0

ANDRITZ 53,6 46,4

RAIFFEISEN International 33,7 66,3