NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben am Donnerstag teils wieder
den Rückwärtsgang eingelegt. Auch die noch immer hohen Kursgewinne
von Nvidia stützten nicht mehr so deutlich wie im
frühen Handel. Insgesamt sind die Zinssorgen am Markt dominant. Der
Leitindex Dow Jones Industrial sank zeitweise unter
die Unterstützung vom Januar auf den tiefsten Stand seit etwa zwei
Monaten. Knapp zwei Stunden vor dem Börsenende am Donnerstag verlor
er noch 0,33 Prozent auf 32 936,44 Punkte.
Beim fest gestarteten technologielastigen Nasdaq 100
wackelte anschließend die runde Marke von 12 000 Zählern, zuletzt
stand er aber mit 12 084,20 Punkten und einem Plus von 0,15 Prozent
wieder klar darüber. Der breit gefasste S&P 500
notierte mit minus 0,10 Prozent auf 3987,14 Punkten.
Die Zinswende lässt die Anleger so schnell nicht los. Das Protokoll
der US-Notenbank Fed vom Vorabend hatte einen zweischneidigen
Eindruck hinterlassen. Letztlich sorgte es eher für weitere
Verunsicherung und nicht für Entlastung. Welchen geldpolitischen
Spielraum die Konjunktur zulässt, darüber vermittelten am Donnerstag
frische Wirtschaftsdaten Eindrücke: Das Wachstum des
Bruttoinlandsprodukts blieb im vierten Quartal etwas hinter den
Erwartungen zurück, wie die zweite Schätzung zeigte. Dagegen fielen
die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe überraschend.
An der Nasdaq glänzte Nvidia mit Quartalszahlen und einem starken
Umsatzausblick. Marktbeobachter werteten dies als Signal, dass sich
der Vorstoß des Chip- und Prozessorherstellers bei Lösungen für die
"Künstliche Intelligenz" (KI) lohnt. Der Nvidia-Kurs stieg zuletzt
um 13,8 Prozent.
Ebay hingegen verloren an der Nasdaq wegen eines
enttäuschenden Ausblicks 5,8 Prozent. Das konjunkturelle Umfeld
hinterlasse bei dem Marktplatz-Betreiber seine Spuren, hieß es.
Analyst John Colantuoni von Jefferies Research macht sich Sorgen um
die Profitabilität des Online-Auktionshauses.
Netflix setzte mit hohen Kursabschlägen die jüngste
Schwäche fort und testete die Unterstützung von Mitte Januar. Diese
hielt bislang bei einem Tief von 314,30 Dollar. Zuletzt sanken die
Titel des Streamingdienstes um 3,7 Prozent auf 322,61 Dollar, womit
sie im Nasdaq 100 unter den größten Verlierern waren.
Von Netflix geplante Preissenkungen in vielen Ländern belasteten.
Für Analyst Doug Anmuth von JPMorgan fällt die Kursreaktion jedoch
übertrieben aus. Den Kursrücksetzer sieht er als Kaufgelegenheit
Ein Tag zum Vergessen war der Donnerstag auch für die Anleger von
Unity Software und Lucid , wie die
Abschläge von 16,8 beziehungsweise 15,3 Prozent zeigten. Bei Unity,
einem Entwicklungsdienstleister für die Computerspiele-Industrie,
enttäuschte der Ausblick. Bei Lucid warfen die Anleger anlässlich
der Auslieferungszahlen und Produktionspläne des Elektroautobauers
das Handtuch.
Die US-Biotechfirma Moderna verdiente zum Jahresende
deutlich weniger. Der Grund ist eine geringere Nachfrage nach
Corona-Impfstoffen. Außerdem litt das Unternehmen unter stark
steigenden Kosten. Der Aktienkurs rutschte um 8,6 Prozent ab./ajx/he
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AXC0348 2023-02-23/20:11
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