Einige schlechte Unternehmensnachrichten und schwache Konjunkturdaten aus China haben die Wall Street am Freitag belastet. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt bekommt zunehmend die Folgen des Handelsstreits mit den USA zu spüren: Das Wirtschaftswachstum Chinas war im dritten Quartal deutlich zurückgegangen. Ferner ist weiterhin unklar, ob der britische Premierminister Boris Johnson an diesem Samstag den mit der Europäischen Union geschlossenen Brexit-Deal durch das Parlament bringt.

Der Dow Jones Industrial fiel um 0,66 Prozent auf 26 846,35 Punkte. Seit dem Zwischentief Anfang Oktober hat der US-Leitindex im Sog gestiegener Hoffnungen auf eine Einigung im US-chinesischen Handelskonflikt aber immer noch um gut 4 Prozent zugelegt. Der marktbreite S&P 500 gab am Freitag um 0,32 Prozent auf 2988,24 Punkte nach und der technologielastige Nasdaq 100 stand 0,88 Prozent tiefer bei 7871,98 Zählern.

Am Dow-Ende knickten die Anteilscheine von Johnson & Johnson (J&J) um mehr als 5 Prozent ein. Der Pharmakonzern ruft einen geringen Teil seines Pflegemittels "Baby Powder" wegen Asbestrisiken zurück. Das Unternehmen begründete den Schritt mit einem "Übermaß an Vorsicht" und betonte, dass es sich lediglich um eine einzelne Produktions-Charge handele, bei der die Gefahr einer minimalen Asbest-Kontamination bestehe. Allerdings ist Johnson & Johnson mit seinem "Baby Powder" wegen angeblicher Krebsrisiken ohnehin schon mit Sammelklagen konfrontiert, deshalb birgt der Rückruf hohe Brisanz.

Ähnlich deutlich nach unten ging es für die Anteilscheine von Boeing . Die US-Luftfahrtbehörde FAA erhob wegen angeblicher Versäumnisse im Zusammenhang mit Ermittlungen zur Zulassung des Krisenjets 737 Max Vorwürfe gegen den Flugzeugbauer. FAA-Chef Steve Dickson forderte in einem Brief an Unternehmenschef Dennis Muilenburg eine "sofortige Erklärung", warum ein "beunruhigendes Dokument" Aufsehern erst mit Monaten Verspätung vorgelegt wurde.

Ansonsten richteten sich die Blicke weiter auf die Quartalsberichtssaison. Beim Getränkeriesen Coca-Cola war es besser gelaufen als von Analysten erwartet, auch dank des Verkaufsschlagers "Zero Sugar". Die Papiere stiegen an der Dow-Spitze um gut 2 Prozent.

Der Kreditkartenanbieter American Express hatte den Gewinn im dritten Jahresviertel deutlich gesteigert und hatte ebenfalls überraschend gut abgeschnitten. Allerdings waren die Papiere zuletzt gut gelaufen, so dass die Anleger Gewinne mitnahmen und die Anteilscheine damit mehr als 1 Prozent einbüßten.

Zu den Favoriten im S&P 500 zählten die Aktien von Schlumberger , die um gut 1 Prozent anzogen. Auch der Ölindustrie-Dienstleister hatte mit der Geschäftsentwicklung im abgelaufenen Quartal überzeugt./la/he

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0262 2019-10-18/19:55

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