An der Wall Street geht es zu Wochenbeginn ruhig zu. Bevor in den kommenden Tagen die Berichtssaison der Konzerne im Dow Jones Industrial ihren Lauf nimmt, hielt sich der US-Leitindex am Montag unweit der Gewinnschwelle auf. Zwei Stunden vor Schluss stand er knapp mit 0,07 Prozent im Plus bei 27 172,64 Punkten. Für eine neue Bestmarke, die er vergangene Woche bei 27 398 Punkten markiert hatte, fehlen ihm so gut 230 Punkte.

In den Handelstagen zuvor hatten es die Anleger nach dem jüngsten Rekordlauf, der vor allem von Zinssenkungshoffnungen getragen wurde, bereits ruhiger angehen lassen. Experten zufolge warten sie nun ab, ob die Saison der Unternehmensberichte letztlich das Fazit bringen wird, dass es klare Anzeichen für eine Konjunkturabkühlung gibt - möglicherweise als Folge der Handelsstreitigkeiten mit China.

In den kommenden Tagen berichten US-Großkonzerne wie Boeing , UPS , Facebook , Intel , Alphabet , Amazon oder McDonalds von ihren Quartalen. Laut dem Marktanalysten Jochen Stanzl von CMC Markets liegt damit "die wohl wichtigste Woche innerhalb der Berichtssaison in den USA vor uns".

An diesem Montag kamen Unternehmensberichte eher aus der zweiten Börsenreihe mit der einen oder anderen positiven Überraschung. Entsprechend hob sich der marktbreite S&P 500 mit einem Anstieg um 0,33 Prozent auf 2986,55 Punkte leicht positiv ab vom Dow. Noch besser schlug sich der technologielastige Nasdaq 100 mit 0,85 Prozent Plus auf 7901,86 Punkte.

Überzeugende Zahlen kamen etwa vom Ölfelddienstleister Halliburton , dessen Quartalsgewinn die Anleger positiv überraschte. Mit einem Kursplus von 8,4 Prozent waren die Aktien unter den 500 Mitgliedern im S&P der Spitzenreiter. Rückenwind kam von den Ölpreisen, die wegen der Sorge vor einer Eskalation der angespannten Lage in der ölreichen Region am Persischen Golf deutlich anzogen.

Beim Dialysedienstleister DaVita , dem drittbesten S&P-Indexwert, konnten sich die Anleger nach dem Quartalsbericht über ein Kursplus von 5,1 Prozent freuen. Der Konkurrent von Fresenius Medical Care (FMC) hob sein Jahresziel für das bereinigte operative Ergebnis an und will zudem für bis zu 1,2 Milliarden US-Dollar eigene Aktien zurückkaufen.

An der Nasdaq hob ein positiver Analystenkommentar von Goldman Sachs insgesamt allgemein etwas die Stimmung. Die Titel der Halbleiterausrüster Applied Materials und Lam Research legten dort um 5,7 und 4,5 Prozent zu, nachdem die US-Investmentbank jeweils Kaufempfehlungen ausgesprochen hatte. In seiner Studie glaubt Analyst Toshiya Hari daran, dass sich das Verhältnis von Angebot und Nachfrage in der Branche früher und deutlicher verbessern wird als bisher angenommen.

Im Blickfeld blieben außerdem die Papiere der Telekomunternehmen Sprint und T-Mobile US . Anfängliche Gewinne schwanden jeweils dahin, als die Spekulation auf ein schnelles Durchwinken der geplanten Fusion nachließ. Als Grund dafür galt ein Bericht des Senders Fox Business, wonach der Übernahmepreis neu verhandelt werden soll. Zuletzt gaben Sprint um 0,3 Prozent nach. Die Papiere des US-Ablegers der Deutschen Telekom standen derweil auf Augenhöhe mit ihrem Schlusskurs vom Freitag./tih/fba

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0224 2019-07-22/20:23

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