NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben am Dienstag nach einem feiertagsbedingt verlängerten Wochenende kräftige Kursverluste eingefahren. Am Rentenmarkt stiegen zugleich die Renditen von US-Staatsanleihen deutlich. Anleger seien nervös und besorgt über die Zinsaussichten, sagten Börsianer und verwiesen dabei auch auf die am Mittwoch anstehende Veröffentlichung des Protokolls der US-Notenbank Fed. Enttäuschende Ausblicke vom Einzelhändler Walmart und der Baumarktkette Home Depot belasteten die Stimmung zusätzlich. Eine skeptische Studie der US-Bank Morgan Stanley über "teure US-Aktien" tat ihr Übriges.

Zudem wird am Markt verdaut, dass Russlands Präsident Wladimir Putin den letzten großen atomaren Abrüstungsvertrag mit den USA aussetzen will. Die Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Russland befinden sich wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine auf einem Tiefpunkt.

Rund zwei Stunden vor dem Börsenschluss gab der Dow Jones Industrial um 1,30 Prozent auf 33 385,95 Punkte nach. Der breit gefasste S&P 500 fiel um 1,31 Prozent auf 4025,56 Zähler. Der Nasdaq 100 verlor 1,57 Prozent auf 12 164,50 Zähler.

Die bislang gute Kursentwicklung in diesem Jahr stimmt Morgan-Stanley-Stratege Michael Wilson inzwischen vorsichtig. Er sieht Warnzeichen, dass der S&P 500, der im noch jungen Jahr 2023 bislang um bis zu neun Prozent zugelegt hatte, in der ersten Jahreshälfte um bis zu 26 Prozent absacken könnte. Die jüngsten Daten deuteten zwar darauf hin, dass die US-Wirtschaft eine Rezession vermeiden könne, doch sei damit dann auch eine schnelle Wende in der Zinspolitik der Fed vom Tisch. Weitere Zinsanhebungen aber verhießen nichts Gutes für US-Aktien, die mittlerweile auf teurem Niveau gehandelt würden. Das Verhältnis von Chancen und Risiken ist Wilson zufolge "extrem schlecht" geworden.

Schwächste Aktie im Dow war die von Home Depot mit minus 6,0 Prozent. Walmart dagegen drehten nach einem schwachen Start ins Plus und legten an der Spitze des bekanntesten Wall-Street-Index um 0,8 Prozent zu. Dennoch blieben beide Konzerne mit ihren Ausblicken auf das neue Jahr hinter den Erwartungen zurück. Allerdings überzeugte der Shopping-Riese Walmart mit seinem Schlussquartal 2022/23. Er geht zudem davon aus, dass es im operativen Geschäft des neuen Jahres (bis Ende Januar 2024) - nach dem beigelegten Verfahren um eine mögliche Mitschuld an der US-Opioid-Krise - nun wieder aufwärts gehen wird.

Die Papiere von Medtronic legten im S&P 100 nach einem anfänglich kräftigem Auf und Ab um 0,7 Prozent zu. Angesichts überraschend guter Quartalszahlen hatte der Medizintechnik-Hersteller die Spanne für den diesjährigen Gewinnausblick nach oben hin eingegrenzt.

Mosaic , Autonation und Docusign litten unter negativen Analystenkommentaren und büßten zwischen zwei und acht Prozent ein. Die britische Bank HSBC senkte das Papier des Düngemittelherstellers Mosaic auf "Reduce". Die Aktie des Autohändlers Autonation wurde von der US-Bank JPMorgan auf "Underweight" abgestuft und die schweizerische Bank UBS rät nun zum Verkauf der Aktie des Softwareanbieters Docusign./ck/he

 ISIN  US2605661048  US6311011026

AXC0291 2023-02-21/20:06

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