Die US-Börsen in New York haben am Dienstag einen Erholungskurs eingeschlagen. Allerdings bröckelten die Gewinne im Handelsverlauf. Schwächer als erwartet ausgefallene Stimmungs- und Baudaten drücken auf die Stimmung. Charttechnisch orientierte Analysten zeigten sich zudem nicht überrascht, da im Leitindex Dow Jones Industrial bereits "subtile Hinweise auf eine weiter nachlassende Kaufbereitschaft" sichtbar geworden seien.

Rund zwei Stunden vor dem Handelsschluss legte der wichtigste Index an der Wall Street nur noch um 0,20 Prozent auf 25 568,59 Punkte zu. Zum Handelsstart war er noch um rund ein Prozent gestiegen. Der marktbreite S&P 500 gewann zuletzt 0,37 Prozent auf 2808,60 Punkte. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 rückte zugleich um 0,29 Prozent auf 7338,12 Zähler vor.

Im März hatte sich die vom privaten Marktforschungsinstut Conference Board ermittelte Stimmung der US-Verbraucher überraschend stark eingetrübt. Auch die Baubeginne im Februar waren deutlicher als erwartet zurückgegangen, "allerdings müssen diese Zahlen im Kontext der starken Januarwerte relativiert werden", kommentierte dazu Analyst Ralf Umlauf von der Helaba.

In den ersten beiden Monaten des Jahres hätten die Baubeginne über dem Durchschnitt des vierten Quartals gelegen, so dass der Bausektor im ersten Jahresviertel vermutlich einen positiven Wachstumsbeitrag liefern werde, erläuterte Umlauf. Erfreulich sei zudem das weiter hohe Niveau der Baugenehmigungen, ohne dass dies mit Blick auf die US-Notenbank gleich Zinserhöhungserwartungen schüre.

Im Dow richteten sich die Blick erneut auf die Aktien von Apple . Sie gaben ihre anfänglichen Gewinne ebenfalls überwiegend ab und zeigten sich zuletzt marktkonform mit plus 0,2 Prozent. Der iPhone-Hersteller hatte am Montag während des Börsenhandels neue Angebote und Dienste vorgestellt, darunter der erwartete Videodienst. Nun kommentierten dies die Analysten. Kathryn Huberty von der US-Investmentbank Morgan Stanley und Samik Chatterjee von JPMorgan etwa bekräftigten ihr Kaufvotum und lobten die Breite der vorgestellten Dienste und Angebote. Neben Videostreaming hatte Apple auch Nachrichtenabos, eine Kreditkarte und einen Spieledienst vorgestellt. Allerdings, so schränkte Huberty ein, mangele es noch an Details, unter anderem zu den Preisen.

An der technologielastigen Nasdaq-Börse zogen Tesla Aufmerksamkeit auf sich. Das Model 3 des Elektroauto-Herstellers verkauft sich besser als erwartet. Nur wenige Wochen nach der Markteinführung dieses Wagens in Europa hat Tesla im wichtigen Kernmarkt Norwegen den monatlichen Absatzrekord gebrochen. Die Aktie legte daraufhin um 2,4 Prozent zu.

Auch die Zukunft von Versum Materials sorgte am Dienstag einmal mehr für Gesprächsstoff. Der deutsche Pharma- und Chemiekonzern Merck KGaA steigt nun auch offiziell mit einem Übernahmeangebot in den Bieterwettbewerb um den US-Halbleiterzulieferer ein. Die Aktien stiegen um marktkonforme 0,5 Prozent auf knapp unter 50 US-Dollar, womit sie aber über dem 48-Dollar-Gebot von Merck lagen. Versum hatte sich zuvor bereits mit dem US-Konzern Entegris auf eine Fusion geeinigt und das Angebot von Merck abgewiesen. Dessen Aktien legten um knapp ein Prozent zu./ck/he

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0312 2019-03-26/19:42

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