Entspannungssignale im Handelsstreit zwischen den USA und China haben der Wall Street am Donnerstag teils deutliche Kursgewinne beschert. Stützend hinzu kamen gute Zahlen vom Einzelhändler Walmart und ein überraschend guter Ausblick des Netzwerkspezialisten Cisco.

Der Dow Jones Industrial zog um 1,65 Prozent auf 25 578,43 Punkte an. Der marktbreite S&P 500 stieg um 0,94 Prozent auf 2844,73 Punkte. Für den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 ging es um 0,57 Prozent auf 7396,83 Punkte nach oben.

Der Konfrontationskurs von US-Präsident Donald Trump gegen zunehmend mehr Länder hatte an den Börsen jüngst die Angst vor einer weltweiten Konjunkturdelle geschürt. Zuletzt sorgte die wegen des Handelszwists mit den USA hervorgerufene Währungskrise in der Türkei für weitere Unruhe unter den Investoren.

Die Börsianer hofften nun auf eine Annäherung zwischen China und den USA: Peking wird auf Einladung der US-Seite Ende August eine Delegation zu Gesprächen nach Washington schicken. Obwohl die US-Regierung weiterhin im Konflikt mit der Türkei eine harte Hand zeigt, hat sich auch die Lage an der Währungsfront inzwischen entspannt. Nach ihrem massiven Wertverfall hat sich die türkische Lira stabilisieren können, hier half zuletzt auch die Nachricht, dass Katar der Türkei mit einer milliardenschweren Finanzspritze zu Hilfe kommt.

In den USA sorgte vor allem Walmart für Freude: Der Händler hatte im zweiten Quartal das beste Wachstum seit mehr als zehn Jahren verzeichnet und so seinen schwachen Jahresstart ausgewetzt. Dazu passte, dass die Aktien im frühen Handel mit einem Plus von rund 11 Prozent den höchsten prozentualen Tagesgewinn seit 10 Jahren eingefahren hatten. Zuletzt blieb ein Plus von 9,70 Prozent, was aber immer noch für den ersten Platz im Dow reichte.

Cisco stellte ein überraschend hohes Umsatzwachstum in Aussicht. Damit zogen die Papiere um rund 4 Prozent an.

J.C. Penney aber schockte seine Aktionäre: Der Einzelhandelskonzern hatte mit den Quartalszahlen enttäuscht und prognostizierte nun für das Gesamtjahr überraschend einen Verlust. Die Anteilsscheine sackten auf ein Rekordtief ab und büßten zuletzt fast 25 Prozent ein.

Um 10 Prozent knickten die Papiere von Diebold ein. Die US-Bank JPMorgan als größter Gläubiger der Geldautomatenherstellers habe bei Fonds angefragt, ob sie dem schuldengeplagten Unternehmen Rettungsdarlehen zur Verfügung stellen könnten, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen.

Für ein positives Ausrufezeichen wiederum sorgte Teva : Der krisengeschüttelte israelische Arzneimittelhersteller erhielt in den USA eine wichtige Zulassung. Die Arzneimittelbehörde FDA gab grünes Licht für die erste generische Version der EpiPen-Spritze für Allergiker. Die Teva-Anteile verteuerten sich zuletzt um fast 6 Prozent./la/jha/

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0249 2018-08-16/20:15

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