NEW YORK (dpa-AFX) - Nach zwei schwachen Börsentagen gibt es im New
Yorker Aktienhandel am Mittwoch nur teilweise eine
Stabilisierungstendenz. Gebremst von enttäuschenden Handelsdaten aus
China hielt sich der Dow Jones Industrial nahe seines
Vortagesschlusses, während die technologielastige Nasdaq-Börse
nachgab.
Der Dow notierte zwei Stunden vor Schluss 0,05 Prozent höher bei 33
611,64 Punkten. Der marktbreite S&P 500 stand mit
3935,33 Punkten zeitgleich 0,15 Prozent unter seinem Vortagsniveau.
Der zuletzt besonders stark von erneuten Zinssorgen eingeholte
Nasdaq-100-Index verblieb klarer im Minus: Er verlor
nach einigem Auf und Ab zuletzt 0,40 Prozent auf 11 503,56 Punkte.
Die chinesischen Im- und Exporte waren im November stark rückläufig
und blieben hinter den Erwartungen zurück. Neben der hohen Inflation
belasteten vor allem die Auswirkungen der Null-Covid-Politik, merkte
Analyst Christian Henke von IG Markets an. "Die Wachstumslokomotive
China verliert an Dampf", so Henke. Dies schüre erneut Sorgen über
die weltweite Konjunktur. Ein Zehn-Punkte-Plan zur Lockerung der
Corona-Beschränkungen in China kam unter diesen Umständen nicht zur
Geltung.
China bleibt derzeit auch das zentrale Thema bei Tesla
. Die Aktien büßten am Mittwoch 3,4 Prozent ein wegen
Berichten, dass der Elektroauto-Hersteller dort die Preise für
verschiedene Modelle senke. Die Titel anderer Tech-Giganten wie
Amazon , Meta oder Netflix
zeigten am Mittwoch eine durchwachsene Tendenz.
Positive Nachrichten gab es für die Aktionäre von Lowes
, hier stieg der Kurs um 3,3 Prozent. Die
Baumarktkette kündigte den Rückkauf eigener Aktien an und will dafür
15 Milliarden US-Dollar bereitstellen. Gut an kam außerdem, dass der
diesjährige Ausblick vor einer Investorenkonferenz bestätigt wurde.
Dies färbte positiv ab auf den Konkurrenten Home Depot
, der im Dow 1,3 Prozent zulegte.
Allgemein gefragt waren die Papiere aus dem Gesundheitssektor, wie
Kursgewinne von bis zu einem Prozent bei den Dow-Werten UnitedHealth
, Johnson & Johnson , Amgen und Merck &
Co zeigten. Die Branche war zuvor schon in Europa
gefragt gewesen, mit deutlichen Kursgewinnen von Sanofi- und
GSK-Aktien. Große Erleichterung brachte die Abweisung einer
Sammelklage in den USA wegen angeblicher Risiken durch das
Sodbrennen-Medikament Zantac. Auch der US-Konzern Pfizer
ist Profiteur der Nachricht. Seine Titel legten 1,6
Prozent zu.
Ansonsten standen noch kursbewegende Analystenstimmen im
Mittelpunkt. Unter Druck gerieten deshalb Titel aus der
Tourismusbranche. Die Experten von Wolfe Research wurden generell
pessimistischer für die Nachfrage in Zeiten einer schwächelnden
Konjunktur. Die Reiseportale Expedia und Tripadvisor
litten mit Abgaben von bis zu 6,0 Prozent unter
Abstufungen. Im Sog davon gerieten auch Fluggesellschaften unter
Druck.
Größer war auch der Abschwung bei den Aktien von Brown-Forman
, die mehr als sieben Prozent verloren.
Laut der Expertin Nadine Sarwat von Bernstein Research verfehlte der
Hersteller von Spirituosen wie Jack Daniel's wegen einer
enttäuschenden Profitabilität im zweiten Geschäftsquartal deutlich
die Gewinnerwartungen. Ein angehobenes Umsatzziel tröstete die
Anleger darüber nicht hinweg.
Positiv entwickelten sich dagegen die Anteile von SolarEdge
, die nach einer Kaufempfehlung der Bank of America um
3,1 Prozent stiegen. Analyst Julien Dumoulin-Smith argumentierte,
die günstige strategische Positionierung werde zu einem Rückenwind
für das Solartechnik-Unternehmen. Die Aussichten würden sich
erheblich verbessern und dies deutlich stärker als es der Markt
bisher realisiert habe./tih/mis
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