Die US-Aktienmärkte haben nach den klaren Vortagesverlusten am Dienstag Boden gut gemacht. Der Dow Jones Industrial notierte zuletzt 0,74 Prozent höher bei 28 747,46 Punkten, nachdem er am Montag um fast 1,6 Prozent ins Minus gerutscht war. Der marktbreite S&P 500 stieg am Dienstag um 0,98 Prozent auf 3275,56 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 gewann 1,44 Prozent auf 9081,10 Punkte.

Die Talfahrt zum Wochenstart habe einige Schnäppchenjäger auf den Plan gerufen, hieß es aus dem Handel. Anhaltende Befürchtungen vor einer Ausbreitung des Coronavirus und deren wirtschaftlichen Folgen hielten das Kaufinteresse jedoch in Grenzen. Die Gesamtzahl der weltweit bekannten Viruserkrankungen ist inzwischen auf über 4500 geklettert, ein Anstieg um mehr als 1700 Fälle zum Vortag. Die Zahl der Todesopfer in China stieg auf mindestens 106 Menschen.

Frische US-Konjunkturdaten hatten positiven Einfluss auf die Notierungen. In den USA stiegen die Aufträge für langlebige Wirtschaftsgüter Ende 2019 unerwartet deutlich. Zudem hellte sich die Stimmung der US-Verbraucher im Januar unerwartet deutlich auf. Ferner legten die Preise am US-Immobilienmarkt im November stärker als erwartet zu und verzeichneten den größten Zuwachs seit neun Monaten.

Aus Unternehmenssicht stand erneut die Quartalsberichtssaison im Anlegerfokus. So verbuchte der Pharmariese Pfizer aufgrund wachsender Konkurrenz durch Nachahmermedikamente 2019 einen Umsatzrückgang und rechnet damit auch im laufenden Jahr. Die Aktien fielen um 5,2 Prozent, da die Erwartungen an den Gewinn je Aktie im vierten Quartal verfehlt wurden.

Der Mischkonzern 3M will mit einem neuen Geschäftsmodell und schlankeren Strukturen das Wachstum ankurbeln und effizienter werden. Der für 2020 angepeilte Gewinn je Aktie enttäuschte die Anleger, so dass die Papiere 5,0 Prozent verloren.

Gute Geschäfte mit der Luftfahrtindustrie verliehen United Technologies (UTC) im vierten Quartal einen Schub nach oben. Für 2020 aber stellt der Industriekonzern seine Investoren auf Abstriche ein: Auch aufgrund des anhaltenden Flugverbots und der Probleme mit Boeings Krisenjet 737 Max rechnet das Unternehmen mit einem Umsatzminus. Die Anteilscheine von United Technologies gewannen trotzdem 2,0 Prozent.

Außerhalb des Dow sackten die Aktien von Harley-Davidson um 3,4 Prozent ab. Die Motorrad-Ikone kommt nicht aus der Krise und litt auch im vierten Quartal unter dem von der US-Regierung angezettelten Handelsstreit mit China und der EU, der zu hohen Einfuhrzöllen auf die Produkte des Herstellers geführt hat. Der bereinigte Gewinn je Aktie blieb hinter den Erwartungen zurück.

Zudem dreht sich das Übernahmekurassel weiter: Der Autozulieferer Borgwarner will den Konkurrenten Delphi Technologies übernehmen. Damit positionieren sich die beiden Unternehmen für den Branchenwandel hin zu Hybrid- und Elektrofahrzeugen, hieß es. Borgwarner-Aktien fielen um knapp 8 Prozent, Delphi-Papiere schossen um über 60 Prozent hoch./edh/he

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0318 2020-01-28/19:53

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