Hoffnungen auf niedrigere Zinsen sowie positive Signale im Handelsstreit zwischen den USA und China haben die Wall Street am Freitag etwas gestützt. Im Anlegerfokus standen weitere Quartalszahlen großer US-Unternehmen wie Microsoft, Boeing oder American Express. Frische US-Konjunkturdaten hatten kaum Einfluss auf die Notierungen.

Der Dow Jones Industrial notierte zuletzt 0,22 Prozent höher bei 27 283,47 Punkten. Damit zeichnet sich für den Leitindex ein Wochenverlust von 0,2 Prozent ab. Der breit gefasste S&P 500 sank am Freitag um 0,02 Prozent auf 2994,53 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 verlor 0,11 Prozent auf 7895,62 Punkte.

Aus den Reihen der US-Notenbank Fed kamen erneut klare Signale für eine schnelle Zinssenkung. Der Vize-Notenbankchef Richard Clarida sprach sich für eine baldige Ermäßigung aus. Zudem unterstrich der Chef der Notenbank von New York, John Williams, die Notwendigkeit einer schnellen Zinsreaktion der US-Notenbank, sollte sich die US-Wirtschaft in Schwierigkeiten befinden. Ferner forderte US-Präsident Donald Trump die Fed erneut zur Zinssenkung auf. Die Notenbank wird bei ihrer nächsten Sitzung am 31. Juli über die Höhe des Leitzinses entscheiden.

Unterdessen haben die Unterhändler der USA und China erneut miteinander telefoniert, um die stockenden Handelsgespräche wieder in Gang zu bringen. Das berichtete der chinesische Außenamtssprecher Geng Shuang am Freitag vor der Presse in Peking. Beim Treffen von Trump mit Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping Ende Juni am Rande des G7-Gipfels in Osaka hatten sich beide Seiten auf einen "Waffenstillstand" und eine Wiederaufnahme der Gespräche geeinigt.

Die Stimmung der US-Verbraucher hatte sich im Juli weniger als erwartet aufgehellt. Das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima war um 0,2 Punkte auf 98,4 Punkte gestiegen. Analysten hatten im Schnitt mit 98,8 Punkten gerechnet.

Unter den Einzelwerten zeigten sich die Aktien von Boeing mit einem Gewinn von 4,7 Prozent an der Dow-Spitze von ihrer besten Seite. Das Debakel rund um Abstürze und Flugverbote der Baureihe 737 Max hatte dem Luftfahrtkonzern zwar die Bilanz im zweiten Quartal vermasselt, allerdings nicht so drastisch wie von Experten befürchtet. Ohnehin haben sich Börsianer die 737-Max-Krise bislang recht gelassen angeschaut. Auf Jahressicht hat der Aktienkurs mit dem heutigen Gewinn sogar um rund 17 Prozent zugelegt.

Starke Quartalszahlen von Microsoft bescherten den Aktien des Software-Riesen ein Rekordhoch. Zuletzt notierten sie 1,1 Prozent höher. Microsoft baute damit seine Führung als wertvollstes börsennotiertes US-Unternehmen mit einem Börsenwert von zeitweise 1,08 Billionen Dollar vor Apple und Amazon aus. Dank boomender Cloud-Dienste läuft es bei Microsoft derzeit prächtig. Im letzten Geschäftsquartal (bis Ende Juni) war das operative Ergebnis um 20 Prozent gestiegen.

Am Dow-Ende mit einem Minus von 2,6 Prozent fanden sich hingegen die Titel von American Express . Der Kreditkartenkonzern hatte mit seinen Zahlen zwar die Erwartungen der Analysten übertroffen und seine Jahresziele bekräftigte. Zur Begründung der Kursverluste verwiesen Händler aber auf den Rekordlauf der Aktien seit Jahresbeginn./edh/he

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0256 2019-07-19/19:55

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