Der Dow Jones Industrial hat am
Donnerstag seine moderaten Gewinne im Handelsverlauf großteils
wieder abgegeben. Zuletzt stand der US-Leitindex noch 0,09 Prozent
im Plus bei 27 171,94 Punkten. Ähnlich sah es bei den anderen
Indizes an der Wall Street aus: Der marktbreite S&P 500
behauptete einen Anstieg um 0,22 Prozent auf 3013,40
Punkte und der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100
gewann noch 0,28 Prozent auf 7910,87 Punkte.
Zur Wochenmitte hatte der Dow nach der erwartungsgemäßen Zinssenkung
der amerikanischen Notenbank Fed mit einem kleinen Kursaufschlag
geschlossen. Die Währungshüter hatten sich sowohl bei der aktuellen
Zinsentscheidung als auch mit Blick auf mögliche weitere Senkungen
uneins präsentiert. Die Fed sei offenbar nicht gewillt, in einen
aggressiven Zinssenkungszyklus einzusteigen, erklärte Thomas Gitzel,
Chefvolkswirt der VP Bank.
Die jüngste Erholungsrally an der Wall Street bis knapp unter die
Rekordhochs der drei Indizes hatte mit Blick auf eine lockere
Geldpolitik bereits einiges vorweg genommen. Zu Wochenbeginn hatte
ein Anschlag auf saudi-arabische Ölanlagen dann für einen Rückschlag
gesorgt.
Mit der Bank of England, der Schweizerischen Nationalbank (SNB) und
der Bank of Japan hielten am Donnerstag andere wichtige Notenbanken
an einer lockeren Geldpolitik fest. Die Japaner stellten für den
Fall zunehmender globaler Wachstumsrisiken weitere
Lockerungsmaßnahmen in Aussicht.
Für Enttäuschung an der Wall Street sorgte US Steel
mit seinem Ergebnisausblick für das dritte Quartal, der von den
Anlegern mit einem Kursrutsch von zehn Prozent abgestraft wurde. Mit
dem avisierten bereinigten operativen Gewinn verfehlte der Konzern
selbst die niedrigsten Analystenerwartungen. Vor allem die
Marktbedingungen in Europa hätten sich zuletzt deutlich
verschlechtert, der Trend bei Stahlpreisen und Rohstoffkosten zu
steigendem Margendruck geführt.
Dagegen erreichten Microsoft-Papiere ein Rekordhoch
und gewannen zuletzt an der Dow-Spitze fast zwei Prozent. Der
Software-Riese hat Aktienrückkäufe im Wert von bis zu 40 Milliarden
US-Dollar beschlossen. Microsoft zählt mit einem Börsenwert von über
einer Billion Dollar zu den wertvollsten US-Konzernen und sitzt auf
hohen Barreserven.
Einen gelungenen Börsengang feierte Microsofts Branchenkollege
Datadog . Nach der Ablehnung eines Übernahmeangebots
von Cisco Systems wurde der Ausgabepreis auf 27
Dollar je Aktie nach oben geschraubt. Nach einem Sprung bis auf
41,44 Dollar in den ersten Minuten kostete sie zuletzt noch knapp 38
Dollar. Auf diesem Kursniveau hat das Unternehmen eine
Marktkapitalisierung von über zehn Milliarden Dollar.
Der Wirbel um Beyond Meat kann noch einige Zeit
anhalten, wenn es nach der britischen Investmentbank Barclays geht.
Der Nahrungsmittelproduzent sei gut positioniert, um sich einen
großen Anteil des Marktes für alternative Ernährung zu sichern,
schrieb Analyst Benjamin Theurer. Innerhalb einer Dekade traut er
diesem Markt zu, auf einen Zehn-Prozent-Anteil der globalen
Fleischindustrie anzuwachsen. Die Papiere des Herstellers von
veganen Burgern konnten ihre Anfangsgewinne allerdings nicht
behaupten: Zuletzt traten sie nahezu auf der Stelle.
Die Anteilseigner von KKR freuten sich derweil über
einen weiteren Höhenflug: Die Aktien des börsennotierten
Finanzinvestors gewannen annähernd vier Prozent, nachdem die
US-Investmentbank Goldman Sachs nun noch nachdrücklicher zum Kauf
rät. Zuletzt hatte KKR mit dem Einstieg beim deutschen Medienkonzern
Axel Springer Schlagzeilen gemacht./gl/jha/
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AXC0302 2019-09-19/20:30
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