Die US-Börsen haben in der neuen Woche an ihre Verluste vom Freitag angeknüpft. Besonders heftig bergab ging es vor allem für Technologieaktien. Anleger reagierten beunruhigt auf die Umsatz- und Gewinnwarnung eines Apple-Zulieferers.

Zudem bereitet Börsianern zufolge die künftige Zinsentwicklung in den Vereinigten Staaten nach wie vor Unbehagen. Erst in der vergangenen Woche hatte die US-Notenbank weiter steigende Leitzinsen signalisiert, was Aktien im Vergleich zu festverzinslichen Wertpapieren unattraktiver machen kann. Zudem erscheine der Leitindex Dow Jones Industrial charttechnisch angeschlagen und steigende Ölpreise trügen ebenfalls zur Vorsicht bei, hieß es.

Der Dow büßte am Montag rund zwei Stunden vor Handelsschluss 1,50 Prozent auf 25 599,26 Punkte ein, hatte allerdings in der vergangenen Woche knapp 3 Prozent gewonnen. Vom jüngsten Tief Ende Oktober erholte sich der Wall-Street-Index sogar schon wieder um mehr als 8 Prozent. Das sei alles viel zu schnell und auch in zu kurzer Zeit vonstatten gegangen, warnte etwa Andreas Büchler von Index Radar. Vergleichbare Übertreibungsphasen hätten in der Vergangenheit oft mit einer Wochen bis Monate andauernden Stagnation oder sogar mit Schlimmerem geendet.

Der S&P 500 gab zuletzt um 1,37 Prozent auf 2742,88 Zähler nach. An der technologielastigen Nasdaq-Börse verlor der Auswahlindex Nasdaq 100 zugleich 2,42 Prozent auf 6868,48 Punkte. Die Anleihemärkte blieben dagegen feiertagsbedingt geschlossen.

Die Anteile von Apple zählten mit minus 4,3 Prozent zu den schwächsten Werten im Dow. An der Nyse brachen die Anteile des Sensorherstellers und Apple-Zulieferers Lumentum nach gekappten Jahreszielen um ein Drittel ein. Das Unternehmen begründete die neuen Prognosen damit, dass ein Großkunde die Aufträge für 3D-Sensoren gekürzt habe. Da die Orders von Apple 30 Prozent von dessen Umsatz ausmachen und es schon eine Weile lang Anhaltspunkte gibt, dass der Absatz der neuen iPhone-Modelle die Erwartungen nicht erfüllt, schlussfolgert der Markt nun, dass es sich bei dem Kunden um Apple handelt.

Schwächster Dow-Wert waren die Papiere von Goldman Sachs mit minus 6,6 Prozent. Der Betrugsskandal um den malaysischen Staatsfonds 1MDB rückt wieder in den Blick. Der Finanzminister des asiatischen Landes hatte am Montag die volle Erstattung aller im Zusammenhang mit den Geschäften des Fonds an die US-Bank geflossenen Gebühren verlangt.

Die Papiere des ehemaligen Dow-Unternehmens General Electric (GE) gaben um 6,5 Prozent nach und kämpften um die Marke von 8 US-Dollar. Zeitweise waren sie mit 7,72 Dollar auf den tiefsten Stand seit Mitte März 2009 gesackt. Nachdem der angeschlagene Industriekonzern Ende Oktober den Markt erneut mit überraschend schwachen Zahlen geschockt hatte, sind Anleger und Analysten zunehmend vorsichtiger. So hatten etwa die Experten von JPMorgan am Freitag ihr Kursziel gesenkt, die der Credit Suisse taten dies an diesem Montag sogar zum zweiten Mal innerhalb von 12 Tagen./ck/he

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0262 2018-11-12/20:29

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