Die Wall Street steuert am Mittwoch auf einen schwächeren Auftakt zu. Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial eine Dreiviertelstunde vor dem Handelsstart 0,4 Prozent tiefer bei 25 143 Punkten. Am Vortag hatte die US-Börse nach zuvor vier Verlusttagen in Folge noch einen kurzen Erholungsversuch gestartet, der damit schon wieder bei den Akten zu liegen droht.

Obwohl sich die erste Unruhe angesichts der Währungskrise in der Türkei inzwischen gelegt hat, lassen Anleger rund um den Globus derzeit Vorsicht walten. Die internationalen Handelsstreitigkeiten geben aus Sicht von Experten Anlass zu Besorgnis vor einem Flächenbrand in den Schwellenländern. Die Türkei konterte neue Strafzölle ihrerseits mit Sanktionen gegen die USA. Auch die Lage in China rückte deshalb zuletzt wieder in den Fokus.

In den Vereinigten Staaten standen an diesem Handelstag zunächst einmal wichtige Wirtschaftsdaten im Mittelpunkt. Die Stimmung der Industrie im US-Bundesstaat New York hat sich im August überraschend aufgehellt und die Produktivität der amerikanischen Wirtschaft entwickelte sich im zweiten Quartal stärker als erwartet. Gleiches gilt für die Einzelhandelsumsätze im Juli. Risikobereiter konnte all dies die Anleger aber nicht stimmen.

Unternehmensnachrichten bleiben vorbörslich weiter dünn gesät. Die Zahlenvorlage eines Dow-Unternehmens wird mit Cisco Systems erst nachbörslich erwartet. Aus der zweiten Börsenreihe berichtete am Mittwoch die Handelskette Macy's von ihrem zweiten Quartal. Trotz einer starken Umsatzentwicklung kamen die Resultate nicht gut an, weil dies mit hohen Kosten erkauft wurde: Vorbörslich büßten die Papiere mehr als 5 Prozent ein.

Sehr Trübe sind auch die Perspektiven für die Anleger von Helios & Matheson, der Mutter des Film-Ticketdienstleisters Movie Pass. Der Konzern machte im abgelaufenen Quartal einen operativ dreistelligen Millionenverlust mit seinem Abo-Modell. Am Markt hieß es, dies unterstreiche die große Herausforderung, die verlustbringenden Angebote profitabel zu machen. Vorbörslich brachen die Papiere um 28 Prozent ein.

3 Prozent leichter zeigt sich im vorbörslichen Handel auch die Aktie von Constellation Brands. Der Spirituosenkonzern erhöht seinen Anteil am Marihuana-Produzenten Canopy Growth auf 38 Prozent und zahlt hierfür 5 Milliarden kanadische Dollar (rund 3,4 Mrd Euro). Die Legalisierung von Cannabis in Kanada ruft derzeit die großen Brauereikonzerne und Spirituosenhersteller auf den Plan, die sich hiervon neue Absatzchancen erhoffen./tav/tih/fba

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0155 2018-08-15/14:57

Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.