Nachlassende Sorgen über die Auswirkungen der
Coronavirus-Epidemie dürften am Dienstag den Weg zu neuen Rekorden
an den US-Börsen frei geben. Im Fokus stehen zugleich die
Einschätzungen des US-Notenbankpräsidenten. Jerome Powell spricht
vor dem Kongress. Aussagen Powells über mögliche Auswirkungen des
Coronavirus auf die US-Wirtschaft dürften dabei besonders beachtet
werden, zumal einige Unternehmen bereits vorsichtige Ausblicke
gegeben haben.
Der Broker IG erwartet den US-Leitindex Dow Jones Industrial
rund eine Stunde vor Handelsbeginn mit einem Plus von
0,4 Prozent auf 29 391 Punkte. Der Weg, um das Rekordhoch vom
vergangenen Donnerstag bei 29 408 Punkten zu knacken, ist somit
nicht mehr weit. S&P 500 und die Nasdaq-Börsen hatten
bereits am Vortag wieder neue Höchstmarken erreicht.
Unter den US-Branchen ging bereits vorbörslich der Blick in Richtung
Telekom. Dort ging ein lang erwarteter, wichtiger
Kartellrechtsprozess ging zugunsten einer Fusion der Telekom-Tochter
T-Mobile US mit dem kleineren Rivalen Sprint aus. Der
zuständige Richter Victor Marrero stimmte dem mehr als 26 Milliarden
Dollar (24 Mrd Euro) teuren Deal zu, wie aus seinem Urteil
hervorgeht. Zuvor bereits hatte das "Wall Street Journal" und dann
auch der Finanzdienst Bloomberg unter Berufung auf eingeweihte
Kreise von einem positiv erwarteten Urteil berichtet.
Während die Aktien von T-Mobile vorbörslich um 10 Prozent und die
von Sprint sogar um mehr als 60 Prozent hochsprangen, legten auch
die Anteile von Verizon und AT&T um
jeweils rund 1 Prozent zu. Mit der Fusion dürfte sich der
Konkurrenzkampf und damit auch der Preisdruck auf dem
US-Telekommarkt verringern, hieß es dazu von Marktbeobachtern.
Die Papiere von Slack büßten vor dem Handelsstart
indes rund 7 Prozent ein. Tags zuvor waren sie allerdings noch um
über 15 Prozent nach oben geklettert. Der Nachrichtenseite "Business
Insider" hatte am Montag berichtet, dass künftig alle weltweit rund
350 000 Mitarbeiter des US-Computerkonzerns IBM die
Teamsoftware von Slack zur Kommunikation nutzen sollen. Nach
Handelsschluss nahm Slack Stellung zu den Spekulationen und sorgte
damit für eine kalte Dusche bei Anlegern: IBM sei seit Jahren ein
großer Kunde und habe in dieser Zeit die Nutzerzahl der App
gesteigert, hieß es. Man halte an seinen Prognosen für das vierte
Geschäftsquartal fest.
Ein überraschend schwacher Ausblick auf das laufende Jahr brachte
die Aktien von Under Armour vor dem Handelsstart mit
minus 14 Prozent unter Druck. Der Hersteller von Sportbekleidung
rechnet für 2020 mit einem Umsatzrückgang und stellte zudem eine
mögliche Restrukturierung in Aussicht.
Auch der Reifenhersteller Goodyear enttäuschte mit
seinen Zahlen zum vierten Quartal, was der Aktie ein vorbörsliches
Minus von knapp 3 Prozent eintrug./ck/jha/
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0201 2020-02-11/14:59
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