NEW YORK (dpa-AFX) - Vor den geldpolitischen Beschlüssen der
US-Notenbank Fed sind die Anleger am Mittwoch an der Wall Street in
der Defensive geblieben. Der Dow Jones Industrial
stand kurz vor dem Zinsentscheid 0,42 Prozent tiefer bei 35 902,39
Punkten. Er setzte seine Rekordserie damit vorerst nicht fort.
Gleiches galt für den marktbreiten S&P 500 , der um
0,12 Prozent auf 4624,87 Zähler nachgab.
An der Nasdaq gab es vor dem mit Spannung erwarteten Fed-Entscheid
ebenfalls kaum Schwung. Hier reichten knappe Anfangsgewinne aber für
weitere Bestmarken bei den technologielastigen Indizes. Der
Auswahlindex Nasdaq 100 lag zuletzt mit 15 990,69
Punkten moderat mit 0,11 Prozent im Plus.
In Kürze verkündet die Notenbank ihren Zinsentscheid. Laut dem
UBS-Experten Pablo Villanueva dürfte es darauf hinauslaufen, dass
die Fed Mitte November mit dem Ausstieg aus ihren milliardenschweren
Wertpapierkäufen beginnt. "Es ist an der Zeit für Tapering, aber
nicht für eine Zinsanhebung", schrieb der Experte in einem
Kommentar. Für letzteres dürfte noch einige Zeit vergehen, fügte er
hinzu.
Unter den Einzelwerten stand T-Mobile US positiv im
Fokus, die Anteile rückten um 5,5 Prozent vor. Die Telekom-Tochter
erhöhte trotz eines rückläufigen Quartalsgewinns ihre Jahresziele.
Damit wird der Vorstand um Konzernchef Mike Sievert zum dritten Mal
in diesem Jahr optimistischer. Analyst Kutgun Maral von RBC urteilte
daraufhin, er sehe in dem jüngsten Kursrutsch der Aktie eine
attraktive Kaufgelegenheit.
Noch größer dürfte die Freude unter den Anlegern von Lyft
sein wegen eines Kurssprunges um 8,1 Prozent, der
phasenweise auch schon 15 Prozent erreicht hatte. Börsianer
betonten, mit einem besser als erwarteten dritten Quartal schüttele
der Fahrdienstvermittler die Sorgen wegen der Corona-Pandemie von
sich ab. Ein sehr schwacher Oktober wurde damit kursmäßig ein Stück
weit wieder aufgefangen. Die Titel des Konkurrenten Uber
wurden um 5,6 Prozent mit nach oben gezogen.
Noch steiler ging es für die Aktien von Bed Bath & Beyond
nach oben, und zwar um zuletzt 20 Prozent. Der
Haushaltswarenhändler steht schon länger bei privaten Spekulanten im
Blickfeld, die sich im Internet organisieren - und nun wieder munter
zugriffen. Laut dem Bank of America-Analysten Jason Haas wurden
Short-Sheller auf dem falschen Fuße erwischt, weil das Unternehmen
schneller als gedacht Aktien zurückkaufe und eine Partnerschaft mit
dem Handelskonzern Kroger vermeldete.
Dagegen schockte Activision Blizzard seine Anleger
mit einem unerwartet schwachen Ausblick für den Umsatz und den
bereinigten Gewinn je Aktie im vierten Quartal. Die Papiere des
Videospiele-Anbieters sackten um 15 Prozent ab. Die Aktien des
Wettbewerbers Electronic Arts entwickelten sich mit
einem Abschlag von einem 0,4 Prozent recht stabil.
Zudem sorgte eine geplante Übernahme für Gesprächsstoff. Die private
Beteiligungsgesellschaft Atlas Holding will den Druckspezialisten
R.R. Donnelley & Sons für 8,52 US-Dollar je Aktie
kaufen. Dessen Anteilscheine schnellten um 37 Prozent auf 9,01
Dollar hoch und schossen damit über den Angebotspreis
hinaus./tih/jha/
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AXC0371 2021-11-03/18:59
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