AKTIEN IM FOKUS 4: Deutsche Banken stark - Fusionsgespräche treiben auch DWS
18.03.2019 | 18:29
(Neu: Schlusskurse)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger im deutschen Bankensektor haben am
Montag in Fusionseuphorie geschwelgt. Den Aktien der großen
Frankfurter Finanzhäuser gab es kräftigen Rückenwind, dass die lange
spekulierten Fusionsgespräche am Wochenende offiziell geworden sind
- wenn auch ergebnisoffen. Im Dax
Laut Analyst Christian Koch von der DZ Bank reagieren beide Seiten
mit dem Schritt auf den Druck seitens der Politik, die einen
nationalen Champion im Bankensektor schmieden wolle.
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) und sein Staatssekretär, der
ehemalige Goldman-Sachs-Deutschlandchef Jörg Kukies, werben seit
Monaten für starke deutsche Banken. Gerade die Commerzbank kann aber
größenmäßig im europäischen Vergleich nicht mithalten. Gemeinsam
könnten es beide Institute hinsichtlich der Bilanzsumme mit Größen
wie etwa der französischen BNP Paribas
Im Erfolgsfalle äußerten einige Analysten eine gewisse Präferenz für die Commerzbank-Titel. Laut dem DZ-Experten Koch wäre es im Falle einer tatsächlichen Fusion das wahrscheinlichste Szenario, dass die Commerzbank-Aktionäre neue Aktien der Deutschen Bank mit einer Prämie von weniger als 10 Prozent erhalten.
Entsprechend rechnet auch der bekannte Banken-Analyst Kian
Abouhossein von JPMorgan
Viele Experten warnen derweil aber vor zuviel Optimismus. Angesichts zurückhaltender Äußerungen beider Institute betonte Michael Seufert von der NordLB, dass sich Hoffnung auf einen großen Wurf sicherlich anders anhöre. "Aus unserer Sicht löst eine Fusion der beiden deutschen Großbanken kein einziges ihrer Probleme", gab sich der Experte am Montag kritisch. Er hält es für möglich, dass der Markt zunächst die Chancen einer Fusion überbewerten und die Risiken vernachlässigen wird - und sieht daher in steigenden Kursen bei den Commerzbank-Titeln eine gute Ausstiegsgelegenheit.
Auch nach Ansicht von DZ-Bank-Analyst Koch überwiegt nach derzeitigem Stand die Wahrscheinlichkeit, dass beide Banken am Ende auf eine Fusion verzichten und die Spekulationen zu einem Ende kommen werden. Unter anderem sprächen Umsetzungrisiken, Synergiepotenziale und drohende Kapitalanforderungen gegen eine Fusion, die nur unter optimistischen Annahmen für die Aktionäre wertschaffend erscheine.
Zum Treiber wurden die jüngsten Berichte am Montag derweil auch bei
der Deutsche-Bank-Fondstochter DWS
Analysten von JPMorgan oder der DZ Bank sprachen von einem Szenario,
bei dem Investmentbanker auch über die Allianz
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