Aktien Frankfurt: Starker US-Arbeitsmarktbericht setzt Markt unter Druck
02.12.2022 | 15:19
FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt haben die Anleger am
Freitag mit Enttäuschung auf die für die US-Geldpolitik wichtigen
monatlichen US-Arbeitsmarktdaten reagiert. Diese waren stärker
ausgefallen als gedacht, was erneut Befürchtungen hinsichtlich der
weiteren US-Geldpolitik wachrief. Der zuvor noch positive Dax
Der MDax
Damit ist nach acht Wochen mit Gewinnen mit der Schönwetterperiode im Dax voraussichtlich Schluss. Erstmals seit Ende September steuert der Leitindex auf eine Woche mit Verlusten zu, aktuell ist das Minus mit rund 30 Punkten aber sehr überschaubar.
US-Notenbank-Chef Jerome Powell hatte kürzlich noch die Signale für einen gemäßigteren Gang bei den Leitzinsanhebungen untermauert, was den Dax in dieser Woche noch etwas angetrieben hatte. Doch der starke Arbeitsmarktbericht gibt der Fed weniger Grund, ihre Politik zu zügeln. Laut den Daten hat die US-Wirtschaft im November mehr Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Außerhalb der Landwirtschaft seien 263 000 Stellen hinzugekommen, hieß es.
Nach einer Serie von Leitzinsanhebungen um jeweils 0,75 Prozentpunkte gilt am Markt derzeit eine Anhebung um 0,5 Punkte im Dezember als gesetzt. Die große Frage ist nun also, wie es danach weitergeht.
Powells jüngster Rede sei ohnehin zu entnehmen gewesen, dass der Leitzins höher steigen dürfte als bislang avisiert, geben die Experten der LBBW zu bedenken. Zudem habe der Notenbank-Chef den Hoffnungen auf erste Zinssenkungen schon im kommenden Jahr eine Absage erteilt. Nach Einschätzung von Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners dürfte nunmehr der Anstieg der Löhne im vergangenen Monat der Fed mit Blick auf die von ihr bekämpfte Inflation Kopfzerbrechen bereiten. "Die Gefahr der so gefürchteten Lohn-Preis-Spirale ist noch lange nicht gebannt."
Auf Unternehmensseite gehörten am Freitagnachmittag im Einklang mit dem Trend in Europa die als zinsempfindlich geltenden Immobilienwerte gefragt, dämmten ihre Gewinne aber ein. Die stark fremdfinanzierte Branche würde von einem gemäßigteren Niveau beim Zinsanstieg profitieren.
Vonovia
Im MDax setzten unterdessen die Aktien des Gabelstaplerherstellers
Kion
Der Euro
Am Rentenmarkt fiel die Rendite von 1,82 Prozent am Vortag auf 1,75
Prozent. Der Rentenindex Rex
--- Von Tanja Vedder, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008 DE0008467416
AXC0183 2022-12-02/15:19
Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.