Erfreuliche Daten vom US-Arbeitsmarkt haben am
Freitag dem deutschen Aktienmarkt frische Aufwärtsimpulse gegeben.
Der Dax zog an und übersprang wieder die wichtige
Marke von 13 100 Punkten. Am Nachmittag legte der Leitindex um 0,66
Prozent auf 13 140,44 Punkte zu, was auf Wochensicht aktuell einem
Verlust von 0,7 Prozent entspricht.
"Die Daten des Arbeitsmarktberichts überzeugen", hieß es seitens der
Helaba unter Verweis auf die im Vergleich zum Oktober gestiegene
Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft und die
Arbeitslosenquote. Diese erreichte wie schon im September das
niedrigste Niveau seit 1969.
Der MDax rückte am Nachmittag um 0,42 Prozent auf 27
266,60 Zähler vor. Der Leitindex der Eurozone, der EuroStoxx 50
, sprang um 0,91 Prozent hoch.
Im bisherigen Wochenverlauf waren es dagegen immer neue,
widersprüchliche Meldungen zum Zollstreit der beiden weltgrößten
Volkswirtschaften gewesen, die den Dax auf Achterbahnfahrt geschickt
hatten. Zeitweise war er so auch wieder unter 13 000 Punkte gesackt.
Das Thema Handelsstreit dürfte auch rasch wieder ins Bewusstsein der
Anleger zurückkehren, denn die kommenden Tage müssen zeigen, ob es
den USA und China gelingt, sich vor der nächsten, für den 15.
Dezember geplanten Zollrunde auf ein erstes Teilabkommen zu einigen.
Unter den Einzelwerten im Dax richtete sich das Interesse besonders
auf FMC und die Lufthansa . Die Aktie
des Dialysespezialisten gab als schwächster Wert um 1,6 Prozent
nach. Die US-Bank Morgan Stanley sieht Risiken für die von FMC
ausgegebenen Ziele für das kommende Jahr und stufte das Papier auf
"Underweight" ab. Die Papiere der Lufthansa gehörten indes zu den
Dax-Favoriten mit plus 1,4 Prozent. Die Investmentbank Mainfirst
rechnet 2020 für die Fluggesellschaft mit besser laufenden
Geschäften als 2019.
Im MDax war das Papier von Carl Zeiss Meditec nach
endgültigen Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr 2018/19
Schlusslicht mit minus 6,3 Prozent. Nach sehr gut gelaufenen
Geschäften des Medizintechnikkonzerns wurde am Markt nun auf
Gewinnmitnahmen verwiesen. Erst Ende November hatte die Aktie bei
112,70 Euro ein Rekordhoch erreicht.
Spitzenwert im Index der mittelgroßen Werte war die Kion
-Aktie mit plus 4,0 Prozent, während im SDax
der Anteilsschein von Jungheinrich um
3,6 Prozent zulegte. Beide Gabelstaplerhersteller profitierten von
einer frisch ausgesprochenen Kaufempfehlung der Mainfirst-Analysten.
Sie erwarten, dass es an den europäischen Endmärkten der beiden
Unternehmen allmählich wieder aufwärts gehen wird.
Dass Wacker Chemie eine Gewinnwarnung ausgab,
schockierte die Anleger indes nicht, denn dass die Geschäfte mit dem
Wacker-Produkt Polysilizium schlecht laufen, ist seit längerem
bekannt. Laut der Baader Bank ist das längst eingepreist im
Aktienkurs. Das im bisherigen Jahresverlauf schwer gebeutelte Papier
legte zuletzt um 2,7 Prozent zu.
Der Euro fiel wieder unter 1,10 US-Dollar und wurde
am frühen Nachmittag mit 1,1082 Dollar gehandelt. Die Europäische
Zentralbank hatte den Referenzkurs am Donnerstag auf 1,1094 Dollar
festgesetzt. Am Rentenmarkt lag die Umlaufrendite wie am Vortag bei
minus 0,32 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,02
Prozent auf 144,30 Punkte. Der Bund-Future (März-Kontrakt)
legte um 0,09 Prozent auf 172,36 Punkte zu./ck/men
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
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