FRANKFURT (dpa-AFX) - Mit Verlusten ist der Dax am
Montag in den als schwierig geltenden Börsenmonat Mai gestartet.
Nach seiner recht stabilen Vorwoche sank der deutsche Leitindex am
Nachmittag um 1,05 Prozent auf 13 950 Punkte. Der MDax
der mittelgroßen Börsentitel gab um 1,82 Prozent auf
29 547 Zähler nach. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
verlor rund zwei Prozent. Impulse aus Großbritannien
fehlen, feiertagsbedingt wird dort zum Wochenauftakt nicht
gehandelt.
In der Vorwoche hatte sich der Dax zeitweise 13 500 Punkten
genähert, bevor ihm mit einem Anstieg auf deutlich über 14 000
Punkte dann eine Erholung gelang. Dennoch blieb für den April ein
Verlust von gut zwei Prozent. "Dass jetzt ausgerechnet der Mai
beginnt, dem ein besonders schlechter Ruf vorauseilt, ist sicherlich
nicht hilfreich", erläuterte Marktexperte Thomas Altmann vom
Vermögensverwalter QC Partners.
In den USA waren die wichtigsten Indizes vor dem Wochenende wieder
tief abgetaucht. An der Technologiebörse Nasdaq landete der
Auswahlindex Nasdaq 100 nach seinem schwächsten Monat
seit 2008 auf dem tiefsten Niveau seit März 2021. Am Montag zeichnet
in New York bislang ein eher mauer Handelsstart ab. Ohnehin richten
die Marktteilnehmer ihren Fokus bereits auf die Leitzinsentscheidung
der US-Notenbank am Mittwoch mit der Fortsetzung der Zinswende. Nach
jüngsten deutlichen Signalen der Fed angesichts der hohen Inflation
wird am Markt mit einer stärkeren Zinserhöhung um 0,5 Prozentpunkte
gerechnet. Höhere Zinsen belasten tendenziell den Aktienmarkt.
Ein Debakel erlebten die Anleger von Adler Group bei
einem Kursabsturz von zuletzt immer noch gut 38 Prozent. Der
Wirtschaftsprüfer KPMG verweigerte dem Immobilienkonzern das Testat
für die Geschäftszahlen 2021. Die Jahreszahlen, die Adler ungeachtet
dessen am Samstag vorlegte und unter dem Strich wegen Abschreibungen
einen Verlust von gut einer Milliarde Euro offenbarten, waren für
die Anleger vor diesem Hintergrund zweitrangig.
Unter den Autozulieferern verloren Stabilus nach
Quartalszahlen zuletzt 0,5 Prozent. Die Kennziffern seien solide,
aber der Gegenwind nehme zu, schrieb Analyst Daniel Kukalj von der
Privatbank Quirin und strich sein Kaufvotum. Für die Anteile von
Leoni ging es ebenfalls nach Quartalszahlen um 5,3
Prozent bergab. Die Papiere von Vitesco setzten
hingegen mit plus 1,8 Prozent ihren guten Lauf fort. Hilfreich war
die Meldung eines Großauftrags der Hyundai Motor Group mit einem
Volumen von zwei Milliarden Euro. Dieser wurde allerdings bereits
auf der Jahrespressekonferenz im März ohne Namensnennung avisiert.
Einem trüben Ausblick des dänischen Windkraftanlagen-Herstellers
Vestas konnten sich die Aktien von Nordex
und Encavis nicht entziehen. Encavis
selbst legte ebenfalls Zahlen vor und erntete damit positive
Kommentare am Markt, die Aktien verloren dennoch 3,3 Prozent. Nordex
verbuchten ein Minus von 6,3 Prozent.
Henkel verloren im Dax nach einer von der Deutschen
Bank gestrichenen Kaufempfehlung 2,5 Prozent. Am Freitag erst hatten
die Anleger eine gesenkte Prognose des Konsumgüterherstellers
verkraften müssen. Am Dax-Ende lagen Mercedes-Benz ,
Vonovia , BASF und Continental
, deren Kursverluste von teils mehr als sieben Prozent
aber größtenteils aus Dividendenabschlägen resultierten.
Der Euro hielt sich knapp über der Marke von 1,05
US-Dollar und lag damit etwas über seinem fünfjährigen Tiefstand,
den er vergangene Woche mit 1,0471 Dollar markiert hatte. Die
Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am
Freitagnachmittag etwas höher auf 1,0540 Dollar festgesetzt.
Der Rentenindex Rex stieg um 0,08 Prozent auf 135,97
Punkte. Die Umlaufrendite legte von 0,79 Prozent am Freitag auf 0,80
Prozent zu. Der Bund-Future fiel um 0,02 Prozent auf
153,68 Punkte./ajx/mis
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
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