FRANKFURT (dpa-AFX) - Die 16 000-Punkte-Marke ist auch am Dienstag
eine zu hohe Hürde für den Dax . Zwar kann sich der
Leitindex weiterhin stabil in der Nähe halten, doch ein nachhaltiger
Sprung darüber scheint vorerst kaum möglich. Von den zahlreichen
Quartalsberichten deutscher Unternehmen gingen keine ausreichenden
Impulse aus. Womöglich könnten jedoch die Inflationsdaten für April
aus Deutschland und vor allem jene aus den USA dem deutschen
Börsenbarometer zur Wochenmitte eine klare Richtung geben.
Derweil sank der Dax am Nachmittag um 0,36 Prozent auf 15 895,78
Punkte. Die Stimmung trübte sich leicht ein, da die Wall Street
schwächer in den Handel starten dürfte. Der MDax
verlor 0,99 Prozent auf 27 270,54 Zähler und auch europaweit wurden
überwiegend moderate Verluste verbucht.
"Es fehlen weiterhin die positiven Impulse, um auf dem hohen Niveau
und ob der vielen Unsicherheitsfaktoren noch Käufer in den Markt zu
locken", sagte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets
mit Blick auf den Dax. Seit vier Wochen bereits bewegt sich dieser
gerade einmal in einer Spanne von rund 400 Punkten oder etwas mehr
als zwei Prozent. Unter 15 700 Zählern bekommt er Unterstützung, bei
16 000 ist bisher aber Schluss.
Unternehmensseitig standen aus dem Leitindex vor allem Daimler Truck
mit endgültigen Quartalszahlen sowie Fresenius mit ersten Eckzahlen
im Blick. Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck
konnte im ersten Quartal seinen Gewinn nahezu verdreifachen, doch
das Nordamerika-Geschäft enttäuschte. Das aber ist laut
Goldman-Analystin Daniela Costa das "margenstärkste Geschäft" des
Konzerns. Diese Aktie büßte am Index-Ende daher 3,9 Prozent ein,
während die von Fresenius mit plus 8,3 Prozent die
Dax-Spitze einnahm. Der Krankenhausbetreiber und Medizinkonzern
startete überraschend dynamisch in das neue Jahr.
Im MDax gewann das Papier von FMC 1,3 Prozent. Auch
die Dialysetochter übertraf mit ihrem operativen Ergebnis die
Schätzungen, doch diese seien insgesamt recht anspruchslos gewesen,
schränkte Bernstein-Analystin Lisa Bedell Clive ein. Zudem sei die
Aktie im bisherigen Jahresverlauf mit etwas mehr als 41 Prozent sehr
stark gelaufen.
Für K+S ging es im MDax um 3,2 Prozent abwärts, denn
der Düngerhersteller senkte seine Prognosespanne für den operativen
Jahresgewinn und auch den freien Barmittelzufluss. Noch deutlicher
verlor die Aktie von Carl Zeiss Meditec mit minus 6,5
Prozent. Ein Händler erinnerte daran, dass der Medizintechnikkonzern
erst Mitte April seine Jahresziele gesenkt hatte und diese nun
bestätigte. Anleger zweifelten nun offenbar wieder verstärkt an
einer Belebung der Geschäfte, hieß es unter Verweis auf
enttäuschende Aussagen zu den Auftragseingängen.
Im SDax ging es für Schaeffler nach
vorgelegter Quartalsbilanz um 7,4 Prozent abwärts. JPMorgan nannte
die Sorgen rund um eine unterdurchschnittliche Geschäftsentwicklung
in der Auto-Sparte von Schaeffler und um die Auftragseingänge
übertrieben.
Der Euro sank unter 1,10 US-Dollar und wurde am
Nachmittag mit 1,0964 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank
hatte den Referenzkurs zuletzt am Montag auf 1,1037 Dollar
festgesetzt.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,32 Prozent am Vortag
auf 2,33 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,13
Prozent auf 126,43 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,19 Prozent auf
135,68 Zähler./ck/mis
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
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