Am deutschen Aktienmarkt haben die Anleger auch zum Wochenschluss ihren Optimismus beibehalten. So war der Leitindex Dax im Handelsverlauf am Freitag auf ein Jahreshoch von 11 504 Punkte gestiegen und notierte zuletzt noch 0,43 Prozent im Plus bei 11 472,11 Punkten. Aktuell bewegt sich das Börsenbarometer wieder auf dem Niveau von Anfang Dezember 2018.

Der MDax rückte um 0,25 Prozent auf 24 361,97 Punkte vor. Auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stand moderat im Plus.

Die Anleger nahmen erleichtert zur Kenntnis, dass am Donnerstag die Gespräche zur Beilegung des US-Handelsstreits mit China in Washington fortgesetzt wurden. Beide Seiten hatten sich ursprünglich ein Ultimatum bis zum 1. März gesetzt, um den Streit beizulegen. Sollte es keine Einigung geben, würden die Zölle auf Einfuhren aus China in die USA sogar noch weiter verschärft.

Hierzulande hatte sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft im Februar noch stärker verschlechtert als erwartet, wie der Ifo-Geschäftsklima zeigte. Unsicherheiten wegen drohender Importzölle auf deutsche Fahrzeuge dürften belastet haben, vermutete Analyst Patrick Boldt von der Landesbank Helaba.

An der Dax-Spitze stiegen die Aktien von Wirecard um rund 4 Prozent. Die jüngsten Kursschwankungen bei dem Zahlungsdienstleister haben nach Einschätzung von dessen Chef keine Auswirkungen auf das laufende Geschäft. "Es läuft weiterhin sehr stark", sagte Vorstandsvorsitzender Markus Braun der "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Braun rechnet mit einer Kurserholung, sobald die Vorwürfe rund um angeblich fehlerhafte Buchung von Umsätzen voll und abschließend aufgeklärt sind.

Ansonsten ging die Berichtssaison der Unternehmen in eine neue Runde. So schloss der Krankenhausbetreiber Rhön-Klinikum das Jahr 2018 mit einem kräftigen Ergebnisplus ab. Die Papiere legten moderat zu.

Für den UV-Technologieanbieter Dr. Hönle aber lief es im ersten Geschäftsquartal wegen mauer Geschäfte in der Klebstoffsparte schlechter als im Vorjahr. Die Anteilsscheine verloren rund 7 Prozent.

Schlusslicht im Nebenwerte-Index SDax waren die Papiere des Immobilienunternehmens Adler Real Estate mit einem Verlust von mehr als 8 Prozent. Börsianer verwiesen als Belastung auf eine Aktienplatzierung.

Darüber hinaus empfahl der Experte Scott Bardo von der Privatbank Berenberg die Papiere des Laborausrüsters Sartorius zum Verkauf. Da die seines Erachtens bereits zuvor hoch bewerteten Aktien nach wie erwartet ausgefallenen Jahreszahlen um satte 30 Prozent gestiegen seien, sei das aktuelle Kursniveau fundamental nicht mehr zu rechtfertigen. Die Anteilsscheine büßten im MDax rund 2 Prozent ein.

Am Index-Ende fielen die Aktien von Telefonica Deutschland (O2) um mehr als 2 Prozent. Der Mobilfunk-Anbieter soll laut der EU-Kommission nach der Übernahme des Rivalen E-Plus gegen Auflagen verstoßen haben. Telefonica Deutschland hingegen äußerte sich "zuversichtlich, dass die Umsetzung dieser Auflage durch uns korrekt erfolgt ist".

Am deutschen Rentenmarkt stagnierte die Umlaufrendite bei 0,01 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,01 Prozent auf 142,37 Punkte. Der Bund-Future legte um 0,23 Prozent auf 166,53 Punkte zu.

Der Euro kostete zuletzt 1,1337 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Donnerstag auf 1,1354 (Mittwoch: 1,1342) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8808 (0,8817) Euro./la

--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---

 ISIN  DE0008469008  EU0009658145  DE0008467416

AXC0187 2019-02-22/15:09

Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.