Aktien Frankfurt: Kurssprung nach Zoll-Aussetzung - Keine Euphorie bei Experten
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax
Nach einem mehr als achtprozentigen Kursprung auf 21.300 Punkte erwies sich die für den mittelfristigen Trend bedeutsame 100-Tage-Durchschnittslinie als zu hohe Hürde. Um die Mittagszeit behauptete der deutsche Leitindex ein Plus von 5,45 Prozent auf 20.743,04 Punkte. Immerhin ließ er aber die langfristig wichtige 200-Tage-Linie wieder klar hinter sich.
"Die Situation ist nicht chaotisch, sie ist verrückt", kommentierte Carsten Brzeski, Chefvolkswirt für Deutschland und Österreich bei der niederländischen Bank ING, mit Blick auf den US-Präsidenten und die Finanzmärkte. Trump setzte am Mittwochabend die jüngst verhängten, länderspezifischen Sonderzölle für 90 Tage aus. Während dieses Zeitraumes greift nun ein pauschaler Zollsatz von 10 Prozent. Dagegen verschärfte Trump den Konfrontationskurs mit China, indem er die Zölle für chinesische Einfuhren weiter anhob.
Für den MDax
Auch an den asiatischen Handelsplätzen zogen die Kurse kräftig an.
Selbst die wichtigsten Indizes der chinesischen Börsen sowie der
Hang-Seng-Index
Laut dem charttechnisch orientierten Wertpapieranalysten Marcel Mußler "ist nach gestern erst einmal Aufatmen angesagt". Ähnlich wie andere Experten sieht er aber keinen Grund zur Euphorie. Denn schließlich sei der Zollkrieg nicht beendet, sondern nur für Verhandlungen ausgesetzt worden. "Dabei wird Trump aber weiterhin nicht den Samariter geben", so Mußlers Prognose. "Er wird vielmehr weiter mit markigen Sprüchen die Stimmung anheizen. Und das Vertrauen in Trump bleibt zerstört." Dazu bedeute der anhaltende Handelskrieg mit China schwer zu kalkulierende Risiken.
Am deutschen Aktienmarkt griffen die Anleger vor allem bei zuletzt
gebeutelten Papieren zu. Aus dem Halbleitersektor sprangen Infineon
Am SDax-Ende lagen derweil die moderat schwächeren Aktien von
ProSiebenSat.1
Volkswagen
Bei Nordex
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---
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AXC0115 2025-04-10/12:16
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