FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach der jüngsten Erholungsrally hat der
deutsche Aktienmarkt am Mittwoch etwas unter Gewinnmitnahmen
gelitten. Am vorletzten Handelstag des Jahres sank der Dax
am frühen Nachmittag um 0,51 Prozent auf 15 881,66
Punkte. Seit Jahresbeginn steht aber ein Kursplus von fast 16
Prozent zu Buche. Damit könnten alle Marktteilnehmer gut leben,
sagte Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect. Das Handelsvolumen
nehme nun aber weiter ab, die sehr dünne Nachrichtenlage sowie das
bevorstehende Jahresende lockten keine neuen Investoren mehr in die
Aktienmärkte.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen verlor am
Mittwochnachmittag 0,38 Prozent auf 35 166,74 Punkte - hier können
sich die Anleger seit Jahresanfang über einen Kurszuwachs von über
14 Prozent freuen. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
sank zuletzt um ein knappes halbes Prozent auf
4291,46 Zähler.
Nach einem euphorischen Abschluss eines erneut starken Börsenjahres
sehe es zwar nicht aus, kommentierte Analyst Jochen Stanzl vom
Handelshaus CMC Markets. Aber die Befürchtungen nach dem Auftauchen
der neuen Coronavirus-Variante Omikron vor einem Monat hätten sich
bislang auch nicht bewahrheitet. Die Anleger ignorierten sowohl die
in einigen Ländern kräftig steigenden Infektionszahlen als auch die
durch die Feiertage möglicherweise verdeckte Gefahr einer fünften
Welle in Deutschland - vielmehr hofften sie bereits auf eine weiter
starke Konjunktur im kommenden Jahr.
Kursbewegende Unternehmensnachrichten gab es zur Wochenmitte nicht.
An der Dax-Spitze gewannen die Aktien des Laborzulieferers Sartorius
rund ein Prozent. Sartorius wird wohl auch im
Gesamtjahr 2021 das Rennen machen als bester Dax-Wert. Hinten im
Leitindex verloren am Nachmittag die Papiere des Autozulieferers
Continental 1,3 Prozent.
Die Anteile der Deutschen Bank sanken um 1,2 Prozent.
Das Minus geht allerdings eher auf den nachgebenden Gesamtmarkt
zurück und weniger auf eine Geldbuße, die die hiesige Finanzaufsicht
Bafin wegen Mängeln bei internen Kontrollen im Zusammenhang mit der
Berechnung wichtiger Referenzzinssätze verhängte.
Im MDax lagen die Papiere des Online-Gebrauchtwagenhändlers Auto1
sowie jene des Fernwartungssoftware-Spezialisten
Teamviewer hinten mit Abschlägen von 2,8
beziehungsweise 2,4 Prozent. Beide Aktien zählen auch im Jahr 2021
zu den größten Verlierern im MDax.
Am Ende im SDax-Index der geringer kapitalisierten
deutschen Unternehmen zollten die Aktien des Laserspezialisten LPKF
ihrer zuletzt starken Erholung Tribut mit minus 4,8
Prozent.
Der Euro kostete am Nachmittag 1,1309 US-Dollar. Die
Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,1331
(Montag: 1,1312) Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt betrug die
Umlaufrendite unverändert minus 0,31 Prozent. Der Rentenindex Rex
stieg um 0,02 Prozent auf 144,49 Punkte. Der
Bund-Future sank am Nachmittag um 0,10 Prozent auf
172,05 Punkte./ajx/jha/
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0109 2021-12-29/14:43
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