Der Dax hat am
Mittwochnachmittag den Kontakt zur runden Marke von 12 000 Punkten
wieder abreißen lassen. Im frühen Handel hatte der Leitindex noch
zeitweise darüber gestanden. Zuletzt verlor der Dax 0,85 Prozent auf
11 890,12 Punkte.
Für Charttechnik-Analysten ist es nun wichtig, dass die Zone um 11
850 Punkte hält. Hier hätten Dax-Anleger in den vergangenen Wochen
schon zweimal erhöhtes Kaufinteresse gezeigt, schrieben die Experten
vom Börsenstatistik-Magazin Index Radar.
Am Vortag hatte sich der Index nach einlenkenden Worten von
US-Präsident Donald Trump in Sachen Handelskrieg mit China noch
etwas erholt, ebenso der New Yorker Aktienmarkt. Am Mittwoch wird
die Wall Street nun schwächer erwartet. Daten zu den Umsätzen im
US-Einzelhandel hatten enttäuscht. Sie finden deshalb große
Beachtung, weil ein Großteil des Wachstums in den USA auf dem
privaten Konsum basiert.
Der MDax für die mittelgroßen deutschen Unternehmen
sank am Mittwoch um 0,59 Prozent auf 25 266,66 Punkte. Der EuroStoxx
50 verlor 0,75 Prozent.
Die Berichtssaison hierzulande setzte sich fort mit Zahlen von RWE
aus dem Dax. Die Aktien setzten an der Dax-Spitze mit
plus 2,1 Prozent ihren guten Lauf fort. Ein Händler sprach von einem
sehr soliden ersten Quartal des Versorgers, das den guten
Jahresstart unterstreiche. Die Papiere von Konkurrent Eon
gaben indes nach, und zwar noch stärker als die
abgezogene Dividende. Goldman Sachs hatte die Anteile von "Buy" auf
"Neutral" abgestuft.
Von der Kurs-Rally der Thyssenkrupp -Aktien am Freitag
ist inzwischen fast nichts mehr übrig. An diesem Mittwoch fiel der
Kurs den dritten Tag in Folge, zuletzt am Dax-Ende um mehr als 8
Prozent. Die DZ Bank hatte zudem die Anteile von "Kaufen" auf
"Halten" abgestuft. Er berücksichtige in seinem Bewertungsmodell nun
die Rück-Integration des europäischen Stahlgeschäfts sowie das
schwierigere konjunkturelle Umfeld, schrieb Analyst Dirk Schlamp.
Eine strategische Kehrtwende hatte die Aktien am Freitag um 28
Prozent nach oben schießen lassen.
Enttäuschende Quartalszahlen und die fortdauernde Unsicherheit um
die Auktion von 5G-Mobilfunkfequenzen ließen im MDax die Kurse von
United Internet und ihrer Tochter 1&1 Drillisch
um fast 10 beziehungsweise fast 8 Prozent einbrechen.
Negativ mit einem Minus von mehr als 12 Prozent fielen im SDax
die Leoni -Papiere auf. Der
angeschlagene Autozulieferer und Kabelhersteller war zum
Jahresauftakt in die roten Zahlen gerutscht. Die UBS rät weiter zum
Verkauf der Aktien. Ein grundlegender Umbau sei nötig, um das
Unternehmen wieder in die Spur zu bringen, schrieb Analyst Patrick
Hummel in seiner aktuellen Studie. Durchgereicht nach schwachen
Zahlen wurden auch die Aktien des Maschinenbauers Aumann
. Sie verloren mehr als 10 Prozent.
Jeweils nach Zahlenvorlage gaben auch die Papiere der Kupferhütte
Aurubis und des Stahlherstellers Salzgitter AG
kräftig nach, während die Anteile des
IT-Dienstleisters Cancom etwas zulegten. Die Aktien
von Osram litten mit einem Minus von viereinhalb
Prozent unter der Ankündigung des Lichtkonzerns, das
Aktienrückkaufprogramm nicht fortzusetzen.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,13 Prozent am
Vortag auf minus 0,17 Prozent. Der Rentenindex Rex
stieg um 0,19 Prozent auf 143,57 Punkte. Der Bund-Future
fiel um 0,48 Prozent auf 167,41 Punkte zu.
Der Euro gab nach und kostete zuletzt 1,1183
US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs
am Dienstag auf 1,1226 (Montag: 1,1245) Dollar festgesetzt. Der
Dollar hatte damit 0,8908 (0,8893) Euro gekostet./ajx/jha/
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0266 2019-05-15/14:57
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