FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat sich auch am
Dienstag auf hohem Niveau stabil gezeigt. Die Marke von 16 000
Punkten bleibt im Fokus - trotz schwacher Wirtschaftsdaten aus
China, einer nach ZEW-Daten deutlich eingetrübten Stimmung in
Deutschland und dem weiterhin schwelenden Streit über die
Schuldenobergrenze in den USA.
Zur Mittagszeit stieg der deutsche Leitindex um 0,07 Prozent auf 15
928,44 Punkte. Der MDax für die mittelgroßen
Unternehmen gewann minimale 0,03 Prozent auf 27 395,39 Punkte und
auch europaweit sah es ähnlich aus.
Ein Grund für den Rückgang des Stimmungsindikators des Zentrums für
Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) im Mai sei, dass eine "noch
stärkere Anhebung der Zinsen durch die Europäische Zentralbank"
erwartet werde, kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach. "Ein
möglicher Zahlungsausfall der Vereinigten Staaten in den nächsten
Wochen erhöht zudem die Unsicherheit bezüglich der internationalen
Konjunkturentwicklung."
Um eine Lösung im Schuldenstreit herbeizuführen, lädt US-Präsident
Joe Biden deshalb nochmals kurz vor seinem Abflug zum G7-Gipfel nach
Japan an diesem Abend hochrangige Republikaner und Demokraten zum
Gespräch ins Weiße Haus.
Unter den Einzelwerten legten im Dax die Aktien von Siemens Energy
um weitere 2,6 Prozent zu. Der Energietechnikkonzern
hatte tags zuvor trotz der fortgesetzten Schwäche der
Windturbinen-Tochter Siemens Gamesa mit starken Auftragseingängen
und Umsätzen im ersten Quartal überzeugt. Nach zahlreichen positiven
Analystenkommentaren am Montag folgten nun weitere. Die US-Bank
Morgan Stanley etwa hob das Kursziel an, bekräftigte ihre
Kaufempfehlung und nannte die Aktie ein "Top Pick".
Mit Kursgewinnen von 1,8 Prozent fielen zudem Infineon
auf, die wie andere europäische Chiphersteller
gefragt waren. Der PC-Markt bleibe nach der Corona-Sonderkonjunktur
zwar im Korrekturmodus, der Rückgang sei inzwischen aber "weniger
hässlich", schrieb Bernstein-Experte Stacy Rasgon. Es zeichne sich
eine gewisse Stabilisierung auf Vor-Corona-Niveau ab. Er hält eine
Normalisierung im dritten oder vierten Quartal inzwischen für
plausibel.
Talanx litten im MDax mit minus 1,3 Prozent unter
einer Abstufung. Analyst Roland Pfänder von der Investmentbank Oddo
BHF kappte sein Urteil von "Outperform" auf "Neutral" und begründete
dies vor allem mit der Bewertung der Aktie, die erst am Montag auf
ein Rekordhoch von 49,40 Euro gesprungen war.
Im SDax büßten Hornbach Holding
angesichts eines sehr schwach erwarteten ersten Geschäftsquartals
2023/24 und Aussagen zum Gesamtjahr 7,5 Prozent ein.
SFC Energy sprangen dagegen um 8,8 Prozent nach oben.
Der Brennstoffzellen-Anbieter sprach vom besten ersten Quartal der
Unternehmensgeschichte und bestätigte die Prognose fürs
Gesamtjahr./ck/mis
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
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AXC0150 2023-05-16/11:53
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