FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Donnerstag seine
Erholungsgewinne ausgebaut und ist bis knapp unter 15 700 Punkte
geklettert. Dünne Umsätze und freundlich erwartete US-Börsen trugen
dazu bei. Außerdem setzen Anleger zunehmend darauf, dass die
hochinfektiöse Omikron-Variante relativ mild für Erkrankte verläuft.
Bis zum Nachmittag stieg das deutsche Börsenbarometer um 0,58
Prozent auf 15 683,27 Punkte. Der MDax legte um 0,38
Prozent auf 34 753,71 Zähler zu und der Eurozonen-Leitindex
EuroStoxx 50 gewann 0,82 Prozent.
Seit dem Rutsch dicht an die 15 000-Punkte-Marke am Montag hat der
Dax nun gut vier Prozent hinzugewonnen. Die Wochenbilanz war bereits
am Vortag positiv geworden und auch charttechnisch hat sich das Bild
aufgehellt. 2021 ist der Dax bislang um etwas mehr als 14 Prozent
gestiegen.
"Es gab dieses Jahr zwar nicht die große Weihnachtsrally, aber
unmittelbar vor dem Fest gibt es jetzt doch noch Geschenke",
konstatierte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. "Die
niedrigen Umsätze begünstigen die Kursgewinne zusätzlich."
Marktanalyst Jeffrey Halley vom Broker Oanda sieht vor allem zwei
Gründe für die Börsenerholung: Bessere Daten zum
US-Wirtschaftswachstum und insbesondere ermutigende Signale zu
Omikron. Britische Studien untermauerten die Thesen aus Südafrika,
denen zufolge Omikron zwar weitaus ansteckender sei als Delta, aber
viel seltener ins Krankenhaus führe. Die Finanzmärkte blieben daher
wohl "vor einem Ausverkauf zum Jahresende bewahrt", schlussfolgert
er.
Von den ersten US-Konjunkturdaten an diesem Nachmittag, den
wöchentlichen Arbeitsmarktdaten sowie den Konsum- und
Inflationsdaten gingen kaum Impulse aus. Sie waren weitgehend wie
erwartet ausgefallen.
Unter den Einzelwerten hierzulande waren im Dax die Anteile des
Autozulieferers Continental angesichts optimistischer
Aussagen zum Schlussquartal Favorit mit plus 2,5 Prozent.
Konzernchef Nikolai Setzer stellte in der "Wirtschaftswoche" ein
Erreichen des oberen Endes der Prognose für die Gewinnmarge in
Aussicht. Ein Händler sprach von "einer positiven Überraschung", da
die durchschnittliche Analystenschätzung am unteren Ende der Spanne
liege. Im SDax profitierten von dieser Nachricht auch die Aktien der
Conti-Tochter Vitesco mit plus 2,3 Prozent.
Lufthansa gewannen im MDax 1,7 Prozent, Fraport
stiegen um 0,5 Prozent und MTU rückten
im Dax um 2,0 Prozent vor. Aktien von Unternehmen aus dem
Reisesektor oder solchen, die mit diesem in Verbindung stehen,
erholten sich angesichts der Hoffnungen auf einen vergleichsweise
milden Verlauf nach einer Ansteckung mit der Coronavirus-Variante
Omikron.
United-Internet indes zählten mit minus 0,7 Prozent
auf 34,74 Euro zu den Schlusslichtern im MDax. Vorstandschef Ralph
Dommermuth stockte zwar wie erwartet seinen Anteil an dem
Internetprovider auf über 50 Prozent auf, verzichtet aber auf ein
zuvor erwogenes freiwilliges Erwerbsangebot für 17 Millionen
United-Internet-Aktien zu einem Preis von 35 Euro je Stück.
Mit zuletzt plus 4,9 Prozent mischten sich LPKF unter
die Spitzenwerte im SDax, denn der Laserspezialist will künftig in
der Glasbearbeitungstechnologie mit einem der weltweit größten
Displayunternehmen zusammenarbeiten. Home24 , die seit
Montag nicht mehr im SDax vertreten sind, gewannen
5,8 Prozent. Der Online-Händler übernimmt die Deko-Handelskette
Butlers, was von Marktexperten begrüßt wird.
Der Euro hielt sich über 1,13 US-Dollar und kostete
am Nachmittag 1,1308 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den
Referenzkurs zuletzt auf 1,1301 (Dienstag: 1,1295) Dollar
festgesetzt. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,36
Prozent am Vortag auf minus 0,35 Prozent. Der Rentenindex Rex
fiel um 0,10 Prozent auf 144,86 Punkte. Der
Bund-Future sank um 0,23 Prozent auf 172,70
Punkte./ck/jha/
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
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AXC0214 2021-12-23/15:00
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