Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben sich auch zu Wochenbeginn bedeckt gehalten. Nachdem der Leitindex Dax bereits am Freitag leicht nachgegeben hatte, stand er am Montagmittag 0,37 Prozent tiefer bei 13 179,49 Punkten.

Der MDax der mittelgroßen Werte lag nur minimal im Minus bei 26 965,27 Punkten. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,27 Prozent nach unten.

Im Fokus blieb der Handelsstreit zwischen China und den USA. "In die Hoffnungen der vergangenen Tage, der Konflikt könne zeitnah beigelegt werden, mischen sich zum Start in die neue Börsenwoche berechtigte Zweifel", schrieb Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets.

US-Präsident Donald Trump beklagte sich über die Geschwindigkeit der Handelsgespräche mit China. Die Gespräche gingen voran, aber langsam, "viel zu langsam für mich". Er betonte erneut, dass vor allem China Interesse an einem Abkommen habe. "Wenn es kein großartiger Deal ist, werde ich ihn nicht machen", sagte der US-Präsident. Im Oktober hatte Trump eine grundsätzliche Einigung auf ein Teilabkommen verkündet. Allerdings ist völlig unklar, wo und wann es zu einer Unterzeichnung kommen könnte und ob der Handelsstreit dadurch nachhaltig entschärft wird.

Sorgen bereitete den Anlegern auch die aktuelle Situation in Hongkong: Bei den Anti-Regierungsprotesten in der chinesischen Sonderverwaltungszone war erneut ein Demonstrant von einem Polizisten angeschossen worden.

Angesichts der wieder zunehmenden Unsicherheiten mieden Anleger die konjunktursensiblen Aktien des Chipherstellers Infineon , die am Dax-Ende rund 2 Prozent verloren. "Donald Trump schlägt bezüglich des Handelsdeals vorsichtige Töne an", schrieb Analyst Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Es sei wie so oft in den vergangenen Monaten: Die Hoffnung der Börsianer auf den schnellen Abschluss eines Deals zwischen beiden Staaten werde "wieder einmal bitter enttäuscht".

Die Berichtssaison der Unternehmen ging in eine neue Runde. Für ein positives Ausrufezeichen sorgte dabei Teamviewer : Der seit kurzem an der Börse notierte Softwarekonzern war im dritten Quartal rasant gewachsen. Sowohl die in Rechnung gestellten Umsätze als auch der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen hätten positiv überrascht, sagte ein Händler. Die Aktien zogen um gut 5,5 Prozent an.

Der Versicherungskonzern Talanx will nach einem Sondergewinn 2019 beim Überschuss auch im kommenden Jahr die Marke von 900 Millionen Euro übertreffen. Analysten hatten jedoch im Schnitt mehr als eine Milliarde Euro erwartet. Die Papiere traten nach anfänglichen Verlusten zuletzt auf der Stelle.

Schlusslicht im Nebenwerte-Index SDax waren die Anteilsscheine von Borussia Dortmund (BVB) , die fast 3 Prozent verloren. Der FC Bayern München unter Interimscoach Hansi Flick hatte am Samstag das Spitzenspiel der Fußball-Bundesliga gegen die Westfalen eindrucksvoll dominiert und den BVB mit 4 zu 0 besiegt.

An der Index-Spitze schnellten die schwankungsanfälligen Aktien von SMA Solar um knapp 9 Prozent in die Höhe. Eingesetzt hatte die aktuelle Aufwärtsbewegung bereits am Freitagnachmittag nach Mitteilungen des Solarkonzerns zu Insiderkäufen. So hatten zwei Vorstände für insgesamt mehr als 200 000 Euro Aktien des Unternehmens gekauft zu Kursen unterhalb von 27 Euro. Sie hatten damit die Kursschwäche der Aktie am Donnerstag nach den Neunmonatszahlen für Käufe genutzt./la/fba

--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---

 ISIN  DE0008469008  EU0009658145  DE0008467416

AXC0138 2019-11-11/12:01

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