Nach zögerlichem Start hat sich der Dax am Mittwoch deutlich ins Plus abgesetzt und mit 12 349,83 Punkten ein neues Jahreshoch erreicht. Zuletzt stieg der deutsche Leitindex um 0,75 Prozent auf 12 326,77 Punkte. Damit setzt der Dax seine jüngste Kursrally fort und steuert auf den neunten Gewinntag in Folge zu. Seit Jahresbeginn legte er schon mehr als 16 Prozent zu.

Der MDax verharrte am Mittwoch bei einem kleinen Plus von 0,08 Prozent auf 26 060,26 Punkten. Der EuroStoxx 50 drehte zuletzt ebenfalls knapp ins Plus.

Dass sich das Ifo-Geschäftsklima überraschend eintrübte, ließ die Anleger weitgehend kalt. Analysten hatten beim wichtigsten deutschen Konjunkturbarometer einen Anstieg erwartet und zeigten sich entsprechend enttäuscht. "Eigentlich war ein Anstieg des Ifo-Geschäftsklimaindex in den Augen vieler Volkswirte schon fast in Stein gemeißelt", schrieb Thomas Gitzel von der VP Bank.

Angetrieben wird der Dax vom Index-Schwergewicht SAP . Der Softwarekonzern hatte am Morgen die Berichtssaison in Deutschland ins Rollen gebracht. Zwar mussten die Walldorfer einen Quartalsverlust vermelden, hoben aber den Ausblick an. Die SAP-Aktie legte um 10 Prozent zu und war zwischenzeitlich auf einem Rekordhoch bei 113,08 Euro.

Die Papiere von Wirecard waren mit einem Plus von rund 9,9 Prozent beinahe genauso erfolgreich. Der Zahlungsdienstleister hat mit Softbank einen renommierten Technologieinvestor als Ankeraktionär gewonnen.

Dax-Schlusslichter waren zuletzt die Energieversorger Eon und RWE . Eine Analystenabstufung der Bank of America drückte Eon um rund drei Prozent auf ein Tief seit Mitte März. RWE-Aktien gaben in der Folge etwa 1,6 Prozent nach.

Aktien von Telekomunternehmen litten unter dem anhaltenden Bieterrennen um 5G-Mobilfunkfrequenzen in Deutschland. Inzwischen summieren sich die Höchstgebote der vier Interessenten nach Angaben der Bundesnetzagentur auf rund 5,5 Milliarden Euro. Externe Fachleute waren zuvor nur von Einnahmen von 3 bis 5 Milliarden Euro ausgegangen. Die Aktie der Deutschen Telekom verlor rund 0,9 Prozent. Im Index der mittelgroßen Werte MDax belegten 1&1 Drillisch mit einem Minus von 1,7 Prozent sowie Telefonica Deutschland (O2) mit einem Abschlag von über drei Prozent die hinteren Plätze.

Ebenfalls unter Druck geriet die Autobranche. Börsianer verwiesen auf den Autobauer Nissan , der mit seiner Gewinnprognose enttäuschte und damit die Branche belaste. Zudem knabbert Continental an einer Analystenabstufung. Metzler strich die Kaufempfehlung für den Zulieferer.

In der Spitzengruppe des Nebenwerte-Index SDax fand sich Deutz wieder. Der Motorenhersteller ist gut ins Jahr 2019 gestartet. Händler sprachen von starken vorläufigen Quartalszahlen, die der Konzern am Vorabend vorlegte. Die Aktie legte am Nachmittag um rund 2,4 Prozent zu und stand zwischenzeitlich so hoch wie zuletzt im Jahr 2007.

Im Verlauf der Woche stehen weitere Quartalsergebnisse von Dax-Schwergewichten auf der Agenda. "Die Berichtssaison kommt allmählich in die heiße Phase und könnte in den kommenden Tagen an den Aktienmärkten zum Taktgeber avancieren", schrieb Marktanalyst Salah Bouhmidi von DailyFX. Am Donnerstag wird Bayer seine Quartalszahlen vorlegen.

Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite von minus 0,03 Prozent am Vortag auf minus 0,05 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,09 Prozent auf 142,73 Punkte. Der Bund-Future legte 0,28 Prozent auf 165,45 Punkte zu. Der Euro notierte zuletzt bei 1,1205 US-Dollar. Der Dollar kostete damit 0,8925 Euro. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Dienstag auf 1,1245 (Donnerstag vor Ostern: 1,1250) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8893 (0,8889) Euro gekostet./niw/ajx/fba

--- Von Nicklas Wolf, dpa-AFX ---

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AXC0176 2019-04-24/14:42

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