Der Dax ist am Mittwoch unter
Druck geblieben. Der deutsche Leitindex weitete bis zum frühen
Nachmittag seine Vortagesverluste um 0,68 Prozent auf 12 530,42
Punkte aus. Nur kurz hatte sich das Börsenbarometer am Vormittag in
die Gewinnzone vorgewagt. Der MDax der mittelgroßen
Börsenwerte büßte zuletzt 0,24 Prozent auf 26 844,92 Punkte ein. Der
Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 0,9 Prozent.
Börsianer sprachen von anhaltenden Gewinnmitnahmen nach der jüngsten
Erholungsrally.
Aktuell richtet sich die Aufmerksamkeit wieder etwas mehr auf die
weltweit steigenden Corona-Zahlen, nachdem viele Anleger die damit
verbundenen Risiken für die Wirtschaft zuletzt teils ausgeblendet
hatten. Die USA etwa haben mit rund 60 000 Infektionen binnen 24
Stunden einen Höchststand der neu Infizierten erreicht.
Chart-Experte Andreas Büchler von Index Radar blieb indes
zuversichtlich. Trotz der technischen Hindernisse auf dem Weg nach
oben scheinen sich die Käufer dem Fachmann zufolge vorerst nur
minimal abschrecken zu lassen. Eine Konsolidierung auf hohem Niveau
sei daher momentan noch das wahrscheinlichste Szenario für den Dax.
Im deutschen Leitindex stemmten sich derweil die Aktien der
Deutschen Post gegen die trübe Stimmung am
Gesamtmarkt und stiegen um rund ein Prozent. Der Logistikkonzern
blickt nach einem Gewinnanstieg im zweiten Quartal wieder mit mehr
Gewissheit auf 2020. Die vorläufigen Ergebnisse von April bis Juni
machen das Management zuversichtlich. Das Unternehmen komme besser
durch die Krise als ursprünglich erwartet, erklärte Analyst Dirk
Schlamp von der DZ Bank. Dabei habe es unter anderem von einem
starken Onlinehandel und Expressgeschäft profitiert.
Die Aktien des insolventen Zahlungsabwicklers Wirecard
führten derweil auch zur Wochenmitte ein Eigenleben
im Dax und schwankten heftig. Zuletzt lagen sie als Schlusslicht im
Index mehr als acht Prozent im Minus.
Zweitschwächster Wert im Dax waren die Aktien von MTU
, die angesichts der massiven Einschränkungen des
Flugverkehrs im Zuge der Corona-Krise zu den größten Verlierern der
Pandemie zählen. Zuletzt fielen die Papiere um 3,7 Prozent.
Die Anteilsscheine von Fraport sackten auf das
tiefste Niveau seit Mai ab und knickten zuletzt am MDax-Ende um 6,7
Prozent ein. Nachdem sich bereits am Dienstag die Experten der
US-Bank Goldman Sachs pessimistisch zu den Aktien des
Flughafenbetreibers geäußert hatten, legten nun zwei weitere Häuser
nach. Wegen des erlahmten internationalen Flugverkehrs dürfte
Fraport im zweiten Quartal operativ einen Verlust ausweisen, schrieb
etwa Analystin Elodie Rall von JPMorgan. Das Unternehmen habe die
Belastungen nur teilweise durch niedrigere Kosten wettmachen können.
Angesichts von millionenschweren Belastungen infolge der
Corona-Pandemie büßten die Aktien der Beteiligungsgesellschaft Indus
Holding im Nebenwerteindex SDax rund
vier Prozent ein. Die Commerzbank sieht die Bereinigung
unprofitabler Bereiche indes positiv. Weitere Vollzugsmeldungen zum
Umbau könnten eine Neubewertung auslösen. Zunächst rieten die
Experten des Finanzinstituts aber, an der Seitenlinie abzuwarten.
Der Euro kostete zuletzt 1,1283 US-Dollar. Die
Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Dienstag auf
1,1290 (Montag: 1,1325) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit
0,8857 (0,8830) Euro gekostet.
Am deutschen Anleihemarkt verharrte der Rentenindex Rex
bei 145,13 Punkten. Die Umlaufrendite fiel von minus
0,46 Prozent am Vortag auf minus 0,47 Prozent. Der Bund-Future
gewann 0,06 Prozent auf 176,29 Punkte./la/jha/
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
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AXC0209 2020-07-08/15:06
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