FRANKFURT (dpa-AFX) - Unter dem Einfluss vieler Quartalsberichte hat
der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag moderate Gewinne verzeichnet.
Nach schwachem Start arbeitete sich der Dax im
Verlauf nach vorne und notierte gegen Mittag mit plus 0,19 Prozent
auf 15 825,91 Punkten. "Der Test der Unterstützungszone bei 15 700
Punkten, dem Niveau der alten Jahreshochs aus dem Februar und März,
ist bislang lehrbuchmäßig verlaufen", stellte Analyst Konstantin
Oldenburger vom Broker CMC Markets fest.
Der MDax der mittelgroßen Börsentitel verbuchte einen
Zuwachs von 0,45 Prozent auf 27 587,22 Zähler. Der
Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 legte um 0,2 Prozent
zu. Die Entwicklung in Teilen der US-Bankenbranche bereitet den
Anlegern aber weiter Sorgen und sind ein Hemmschuh für die
Kursentwicklung.
Quartalszahlen stehen am deutschen Markt am Donnerstag im Fokus. Im
Dax überzeugte der Versorger RWE die Anleger, das
Kursplus belief sich auf 3,1 Prozent. Deutsche-Bank-Aktien
fanden zunächst keine eindeutige Richtung, dann aber
ging es nach oben mit zuletzt 1,8 Prozent. Auf den ersten Blick sei
das abgelaufene Quartal besser als erwartet gewesen, sagte ein
Händler. JPMorgan-Analyst Kian Abouhossein nannte das Zahlenwerk
hingegen durchwachsen.
Für BASF ging es um drei Prozent abwärts. Der
Chemiekonzern habe nach bereits veröffentlichten Eckdaten nicht mehr
überrascht, schrieb die Baader Bank. Der schwache Barmittelzufluss
dürfte die Dividendendiskussion aber wieder anheizen.
Bei der Deutschen Börse überlagerte ein
Übernahmeangebot für den dänischen Datenanbieter Simcorp
den starken Jahresauftakt des Börsenbetreibers. Die
Aktien sackten um 6,2 Prozent ab.
Im MDax rückten die Lieferdienste Hellofresh
und Delivery Hero mit ihren Bilanzen
in den Blick, worauf die Kurse zeitweise in unterschiedliche
Richtungen ausschlugen: bei Delivery Hero zunächst deutlich nach
unten, dann aber holten sie den Verlust fast vollständig auf.
Hellofresh gewannen zuletzt 6,2 Prozent.
Die Aktien von Puma SE setzten ihren schwachen Trend
fort, mit minus 5,4 Prozent. Eine Abstufung durch die französische
Großbank Societe Generale (SocGen) erhöhte den Abwärtsdruck.
Für Aixtron ging es um 8,1 Prozent hinab. Der rasant
wachsende Bedarf an effizienteren Elektronikchips trieb die
Nachfrage zwar weiter an, das Fehlen von Exportlizenzen belastete
aber den Gewinn des Spezialmaschinenbauers zum Jahresstart.
Im SDax der kleineren Börsentitel freuten sich die
Aktionäre von Heidelberger Druck über Kursgewinne von
11,8 Prozent. Der Druckmaschinenhersteller legte im vergangenen
Geschäftsjahr 2022/23 noch stärker zu als zuletzt erwartet. Die
Bewertung der Aktien sei höchst attraktiv, hieß es von der Baader
Bank. Das Chartbild sei überzeugend, sagte ein Händler.
Die Anteile der DWS rutschten nach Quartalszahlen um
4,6 Prozent ab. Die Deutsche-Bank-Fondstochter überzeugte mit dem
Mittelzufluss, Erträge und Gewinn enttäuschten jedoch./ajx/mis
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
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AXC0212 2023-04-27/12:05
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