FRANKFURT (dpa-AFX) - Freundlich erwartete US-Börsen haben am Mittwoch den Dax angeschoben. Der deutsche Leitindex schüttelte nach einem zunächst verhaltenen Verlauf einen Teil seiner Vortagesverluste ab. Am Nachmittag stieg er um 0,49 Prozent auf 15 635,87 Punkte. Der MDax verlor 0,54 Prozent auf 28 701,86 Punkte.

Die Arbeitsmarktdaten aus der Privatwirtschaft der USA waren im Februar besser als erwartet ausgefallen. Es wurden deutlich mehr Arbeitsplätze geschaffen. Im Blick steht außerdem erneut der US-Notenbankchef Jerome Powell. Er wird vor einem Ausschuss des Repräsentantenhauses sprechen. Erfahrungsgemäß ähneln seine Botschaften allerdings denen aus dem Senat vom Vortag. Am Abend veröffentlicht die Notenbank Fed zudem ihren Konjunkturbericht.

Am Morgen noch hatten Befürchtungen vor einem wieder größeren Zinsschritt in den USA die Anleger vorsichtig gestimmt. Der Zinsgipfel in den USA werde wahrscheinlich höher als bisher angenommen ausfallen, hatte Powell tags zuvor dem Bankenausschuss des US-Senats gesagt. Damit zeichne sich erneut eine längere Periode mit höheren Zinsen ab, hatte die Credit Suisse daraufhin kommentiert.

Unter den Einzelwerten rückten vor allem die Aktien des Duftstoff- und Aromenherstellers Symrise in den Blick. Dieser informierte am Morgen über seine Ziele und rechnet für 2023 unter anderem mit einer Profitabilität am unteren Ende seiner mittelfristigen Zielspanne. Doch das war nicht alles: Die Europäische Kommission untersucht die gesamte Branche wegen eines Verdachts von Preisabsprachen.

Symrise bestätigte, von der EU-Kommission kontaktiert worden zu sein. Noch gebe es aber keine Details. Die Aktien, die zeitweise am Dax-Ende etwas mehr als 4 Prozent eingebüßt hatten, legten am Nachmittag marktkonform zu. Mehrere Analysten, unter anderem die von Bernstein und der Baader Bank, beurteilen die Aussichten für die Branche längerfristig positiv.

Für die Papiere von Adidas ging es um 3,0 Prozent abwärts, denn die Aktionäre des Sportartikelherstellers müssen sich nach dem Gewinneinbruch im vergangenen Jahr auf eine deutlich geringere Dividende einstellen. Zudem fehlten den Anlegern konkrete Aussagen zu den mittelfristigen Geschäftsaussichten.

Die Anteilsscheine von Continental sprangen dagegen mit plus 5,6 Prozent an die Index-Spitze und sind mit einem Plus von nun 37 Prozent seit Jahresbeginn klarer Spitzenreiter im deutschen Leitindex. Der Autozulieferer und Reifenhersteller will nach einem Gewinneinbruch im vergangenen Jahr sein Tagesgeschäft deutlich voranbringen.

Für die Aktien von Brenntag ging es auf Berg- und Talfahrt. Zuletzt stand ein Plus von 0,8 Prozent zu Buche. Die Anleger verarbeiteten maue Jahreszahlen des Chemikalienhändlers, einen verhaltenen Ausblick, der allerdings von Analysten recht positiv beurteilt wurde, sowie die Ankündigung eines Aktienrückkaufprogramms.

Im MDax büßten die Anteile von Fuchs Petrolub 3,9 Prozent ein. Der Schmierstoffhersteller rechnet im laufenden Jahr zwar mit weiterem Wachstum, blieb beim Gewinnziel wegen Kostensteigerungen aber vorsichtig.

Der Euro hat sich am Mittwoch nach deutlichen Vortagesverlusten stabilisiert und wurde am frühen Nachmittag mit 1,0548 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Dienstag auf 1,0665 Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt legte die Umlaufrendite von 2,73 Prozent am Vortag auf 2,77 Prozent zu. Der Rentenindex Rex fiel um 0,34 Prozent auf 122,99 Punkte. Der Bund-Future (Juni-Kontrakt) stieg um 0,34 Prozent auf 131,57 Zähler./ck/jha/

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---

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AXC0214 2023-03-08/15:01

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