FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax ist am Mittwoch auf
Richtungssuche geblieben. Er schwankte leicht um seinen Schlussstand
vom Vortag. Am Nachmittag stand ein kleines Minus von 0,10 Prozent
auf 15 499,84 Punkte zu Buche. Am Vortag hatte sich das deutsche
Börsenbarometer nach einem kleinen Rücksetzer zu Wochenbeginn erst
einmal stabilisiert.
Für den MDax der mittelgroßen Börsenunternehmen ging
es zur Wochenmitte um 0,20 Prozent auf 34 520,89 Punkte nach unten.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 bewegte sich
kaum vom Fleck.
"Der Dax kann sich nur sehr schwer von der Kursmarke bei 15 500
Punkten lösen. Zu viele Verkaufsargumente diktieren derzeit den
Handelsverlauf", erklärte Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect.
Vor allem das Inflationsthema bremse, denn die Teuerung scheine sich
vehementer als erwartet in Europa auszubreiten. Im September zogen
angesichts hoher Energiekosten und Engpässe im internationalen
Warenhandel hierzulande die Preise, die Hersteller für ihre Waren
erhalten, so kräftig an wie seit 1974 nicht mehr. Die allgemeine
Inflationsentwicklung aber scheint aktuell kaum ernsthaft zu
verschrecken, wie Aussagen von EZB-Vertretern verdeutlichen, auch
wenn sie, wie es Analyst Ralf Umlauf von der Landesbank Helaba
formuliert, "von den Akteuren an den Finanzmärkten weiter
genauestens beobachtet" werde.
Unter den Einzelwerten fielen Sartorius im Dax um 0,7
Prozent. Der Labordienstleister und Pharmazulieferer hatte trotz
einer weiter guten Geschäftsentwicklung seine bereits zweimal
erhöhten Ziele für dieses Jahr nur bestätigt und nicht erneut
angehoben. Zwar erlebt der Konzern einen Bestellboom von Herstellern
von Impfstoffen und Corona-Tests. Doch am Markt herrscht wohl
zunehmend die Sorge, dass die Zeiten üppiger Auftragseingänge ihren
Höhepunkt erreicht haben dürften.
Um 1,4 Prozent abwärts ging es für die Anteile der Deutschen Börse
. Bei dem Börsenbetreiber wurde auf eine im Vergleich
zum Vorjahr etwas schwächere zyklische Ergebniskomponente verwiesen,
da die Marktschwankungen bislang weniger heftig waren als 2020.
RWE indes legten an der Dax-Spitze um 2,4 Prozent zu. Hier dürfte
eine Studie der Credit Suisse stützen. Die Schweizer Bank spricht
von der Versorger-Aktie als eine "Key Idea" und bekräftigte sie als
einen der Favoriten auf ihrer Eurozonen-Liste. Die RWE-Papiere
hatten jüngst bereits von einem womöglich rascheren Kohleausstieg in
Deutschland profitieren können.
Im MDax waren die Aktien von Auto1 Spitzenwert mit
plus 4,2 Prozent. Wie Europas größte Handelsplattform für
Gebrauchtwagen bekannt gab, wird die Partnerschaft mit Volvo
ausgebaut. Durch diese Zusammenarbeit gewinnt die Auto1 Group einen
weiteren Kanal für Inzahlungnahmen und Leasingrückläufer.
Der im Nebenwerteindex SDax notierte Saatgutkonzern
KWS Saat rechnet zwar im neuen Geschäftsjahr 2021/22
im Zuge eines sich aufhellenden Agrarumfeldes mit frischem Schwung,
konnte damit am Markt aber nicht überzeugen. Die Anteilsscheine
büßten 1,7 Prozent ein.
Für Sixt indes ging es um 1,4 Prozent nach oben, denn
der Autovermieter profitierte im dritten Quartal von höheren Preisen
und hob seinen Ausblick für das Gesamtjahr an.
Der Euro gab etwas nach und kostete zuletzt 1,1640
US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs
am Vortag auf 1,1655 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt stieg die
Umlaufrendite von minus 0,24 Prozent am Vortag auf minus 0,22
Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,13 Prozent auf
143,72 Punkte. Der Bund-Future legte am frühen
Nachmittag um 0,23 Prozent auf 168,84 Punkte zu./ck/jha/
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
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