Überwiegend zurückhaltend haben sich am Montag
die Anleger am deutschen Aktienmarkt verhalten. Der Dax
gab am Nachmittag um 0,15 Prozent auf 13 147,01
Punkte nach. Auf der Agenda in dieser Woche stehen die
Zinsentscheide der Europäischen Zentralbank (EZB) und der
US-Notenbank sowie die Wahl in Großbritannien. "Die Marktteilnehmer
bleiben daher erst einmal an der Seitenlinie und warten auf mögliche
neue Impulse im Wochenverlauf", sagte Marktexperte Andreas Lipkow
von der Comdirect Bank.
Unterdessen sind aktuelle Wirtschaftsdaten aus China gezeichnet vom
Handelsstreit mit den USA. Die chinesischen Ausfuhren im November
waren überraschend gefallen. "Damit müssen die Chinesen nun fertig
werden und es ist die wichtigste Voraussetzung für weitere
Gespräche", hieß es dazu im täglich erscheinenden
Bernecker-Börsenbrief. Neuigkeiten mit Blick auf eine Lösung im
US-chinesischen Zollstreit gab es zuletzt nicht. Wenn es in dieser
Woche nicht zu einem Aufschub oder gar dem ersehnten ersten
Teilabkommen kommt, werden wohl am 15. Dezember weitere
US-Zollerhöhungen gegenüber China in Kraft treten.
Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es am
Montag bislang um 0,30 Prozent nach unten. Der MDax
der mittelgroßen deutschen Werte profitierte hingegen mit plus 0,11
Prozent auf 27 375,01 Punkten von hohen Kursgewinnen bei Osram
und Carl Zeiss Meditec .
So schnellten Osram nach der im zweiten Anlauf gelungenen Übernahme
durch AMS um fast 15 Prozent hoch auf 44,19 Euro und
waren damit mehr wert als die vom österreichischen
Halbleiterhersteller gebotenen 41 Euro. Es sei alles andere als klar
gewesen, dass AMS dieses Mal erfolgreich sein würde, sagte ein
Händler. Spekulanten, die auf ein erneutes Scheitern und damit
fallende Kurse beim deutschen Lichttechnikkonzern gesetzt hätten,
könnten wegen des Kursanstiegs nun unter Handlungsdruck geraten
sein. Dies könne den Kurssprung zusätzlich angetrieben haben.
Gleich hinter Osram schüttelten die Anteile von Carl Zeiss Meditec
ihre Verluste vom Freitag ab, erreichten mit 114,50 Euro ihr
nächstes Rekordhoch und gewannen zuletzt fast 9 Prozent bei einem
Kurs von 112,20 Euro. Die Deutsche Bank hatte die Papiere von "Hold"
auf "Buy" hochgestuft und das Kursziel von 89 auf 123 Euro
angehoben. Analyst Falko Friedrichs prognostiziert in den nächsten
drei bis vier Jahren starkes profitables Wachstum. Dafür sei der
Medizintechniker gut positioniert.
Ein kritischer Bericht der "Financial Times" drückte die Aktien von
Wirecard mit 0,8 Prozent ins Minus. In dem zum
Wochenstart veröffentlichten Artikel äußerte sich die Zeitung
kritisch zur Berechnung des Bestandes liquider Mittel des
Bezahldienstleisters im Jahr 2017. Wirecard betonte, dass die
Positionen den IFRS-Regeln entsprechen.
MTU rückten an die Dax-Spitze mit plus 1 Prozent auf
264,10 Euro. Am Vormittag hatten die Anteile des
Triebwerkherstellers ihren zuletzt starken Lauf mit einer weiteren
Bestmarke von 265,30 Euro gekrönt.
Der Start-up-Investor Rocket Internet und der
Telekomanbieter United Internet bauen im Zuge von
Aktienrückkäufen ihre Überkreuzbeteiligungen ab. Die Rocket-Papiere
gewannen mehr als 4 Prozent. United Internet gaben um 1,5 Prozent
nach.
Der Euro legte etwas zu und kostete 1,1071 US-Dollar.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am
Freitagnachmittag auf 1,1094 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt lag
die Umlaufrendite wie am Freitag bei minus 0,32 Prozent. Der
Rentenindex Rex stieg um 0,02 Prozent auf 144,33
Punkte. Der Bund-Future legte um 0,14 Prozent auf
172,34 Punkte zu./ajx/jha/
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
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AXC0191 2019-12-09/14:34
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