FRANKFURT (dpa-AFX) - Massive Einbußen der US-Börsen dürften den
deutschen Aktienmarkt am Donnerstag erheblich belasten und den Dax
wieder unter die Marke von 14 000 Punkten drücken.
Der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex
signalisierte knapp eine Stunde vor Handelsbeginn ein Minus von 0,9
Prozent auf 13 880 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
wird rund 0,7 Prozent tiefer erwartet.
Am Vortag hatte der US-Leitindex Dow Jones Industrial
um 3,6 Prozent nachgegeben. Der marktbreite S&P 500
fiel gar um 4,0 Prozent - das war der höchste Tagesverlust seit Juni
2020. Noch schlimmer sah es für den technologielastigen Nasdaq 100
aus, der um mehr als 5 Prozent absackte. Vor allem
die Aussicht auf steigende Zinsen und auf Verbraucher, die
angesichts der Inflation den Gürtel künftig merklich enger schnallen
müssen, hatten für Verkaufsdruck gesorgt.
Im nachbörslichen US-Geschäft erschreckte Cisco die
Anleger zusätzlich mit der Warnung, dass die Corona-Lockdowns in
China und andere Lieferunterbrechungen das Umsatzwachstum des
US-Netzwerkausrüsters im laufenden Quartal in etwa halbieren werden.
Die Cisco-Aktie brach nach Börsenschluss um rund 13 Prozent ein und
dürfte den hiesigen Technologiewerten deutlich negative Impulse
geben.
"Die Angst ist zurück. Die Sorgen sind wieder da. Jede Euphorie ist
verflogen", resümierte Analyst Thomas Altmann von QC Partners. Das
Vertrauen in die Zentralbanken nehme deutlich ab. Immer weniger
Anleger glaubten, dass der US-Notenbank Fed eine weiche Landung der
US-Wirtschaft gelingt. "Und aus Angst vor Bremsspuren beim
Wirtschaftswachstum und den Unternehmensgewinnen werden Aktien
verkauft. Die Risikobereitschaft der Anlegerinnen und Anleger ist im
Moment äußerst gering. Und das ist auf der anderen Seite des
Atlantiks besonders deutlich zu spüren", betonte Altmann.
Unter den Einzelwerten dürfte es am Donnerstag nachrichtlich ruhig
zugehen. Die Aktien von Mercedes-Benz könnten einen
Blick wert sein, da Vorstandschef Ola Källenius bei einer
Online-Konferenz die Luxusstrategie des Herstellers erläutern wird.
Der Topmanager verfolgt schon länger das Vorhaben, Mercedes zu einer
Luxusmarke umzubauen, und setzt auf das Motto "Klasse statt Masse".
Der Konzern hatte zuletzt vor allem wegen des Mangels an Halbleitern
weniger Autos verkauft, aber dennoch besser verdient. Die hohe
Nachfrage bei gleichzeitig eingeschränkter Verfügbarkeit führt seit
einiger Zeit zu höheren Preisen.
Folgende Aktien aus den wichtigsten deutschen Indizes werden am
Donnerstag mit einem Dividendenabschlag gehandelt: SAP
, Deutsche Börse , Takkt ,
1&1 , Uniper und Vossloh
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ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0087 2022-05-19/08:17
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