Ohne wichtige Neuigkeiten im Handelsstreit und vor wichtigen Ereignissen im Wochenverlauf halten sich die Anleger zu Wochenbeginn am deutschen Aktienmarkt zurück. Gut eine Stunde vor dem Börsenstart signalisierte der X-Dax als Indikator für den Dax ein Plus von 0,07 Prozent auf 13 175 Punkte. Der EuroStoxx 50 wird mit minus 0,08 Prozent nur wenig verändert erwartet.

"So kurz vor dem Jahresende wollen jetzt alle vermeiden, sich falsch zu positionieren", sagt Marktexperte Thomas Altmann von QC Partners. Wichtige Großereignisse wie die Wahl in Großbritannien, die am Donnerstag ansteht, bremsten vorerst die Risikobereitschaft. Starke US-Arbeitsmarktdaten, die vor dem Wochenende die New Yorker Börsen beflügelten, hatten beim Dax am Freitag schon gewirkt.

In Asien tendierte der Handel am Morgen recht stabil. Aktuelle Wirtschaftsdaten aus China sind jedoch gezeichnet vom Handelsstreit mit den USA, für den ein erstes Abkommen weiter auf sich warten lässt. Die chinesischen Ausfuhren im November waren überraschend gefallen. Die Exporte allein in die USA brachen im November sogar um 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein.

Die Aktien von Osram schnellten vorbörslich nach der im zweiten Anlauf gelungenen Übernahme durch AMS hoch. Auf der Handelsplattform Tradegate verteuerten sie sich um 13 Prozent zum Xetra-Schluss auf 43,50 Euro. Damit sind die Papiere mehr wert als die vom österreichischen Halbleiterhersteller gebotenen 41 Euro. Es sei alles andere als klar gewesen, dass AMS dieses Mal erfolgreich sein würde, sagte ein Händler. Wer bei Osram anderes erwartet und auf fallende Kurse gesetzt habe, sehe sich nun unter Druck. Mehr als 55 Prozent der Aktionäre des MDax -Konzerns haben laut AMS das Übernahmeangebot angenommen.

Die Anteile von Carl Zeiss Meditec schüttelten ihre Verluste vom Freitag ab und rückten vorbörslich auf Tradegate um 1,5 Prozent vor. Die Deutsche Bank stufte die Papiere von "Hold" auf "Buy" hoch und hob das Kursziel von 89 auf 123 Euro an. Analyst Falko Friedrichs prognostiziert in den nächsten drei bis vier Jahren starkes profitables Wachstum. Dafür sei der Medizintechniker gut positioniert.

HeidelbergCement notierten etwas schwächer, nachdem die US-Bank JPMorgan sie von "Overweight" auf "Neutral" abgestuft und das Kursziel von 76 auf 71 Euro gesenkt hatte. Die Ausblicke der europäischen Baustoffkonzerne auf 2020 seien insgesamt weiter positiv, schrieb Analystin Elodie Rall in einer am Montag vorliegenden Branchenstudie. Nach dem herausragenden Jahr 2019 sollten Anleger nun aber selektiver innerhalb des Sektors vorgehen. Das neue Anlagevotum für HeidelbergCement begründete sie mit dem Mangel an Kurstreibern nach zuletzt gutem Lauf./ajx/jha/

 ISIN  DE0008469008

AXC0066 2019-12-09/08:22

Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.