Die Kurserholung an der Wall Street am
Vorabend dürfte den Dax am Dienstag etwas anschieben.
Pünktlich zum Handelsschluss in Frankfurt hatte der US-Leitindex Dow
Jones Industrial nach oben gedreht und anfängliche
Verluste wett gemacht. Nun signalisierte der X-Dax als
außerbörslicher Indikator für das hiesige Börsenbarometer rund eine
Stunde vor dem Handelsstart ein Plus von 0,47 Prozent auf 13 260
Punkte. Für ein neues Jahreshoch des Dax dürfte es zunächst
allerdings nicht reichen. Sein Eurozonen-Pendant EuroStoxx 50
wird ebenfalls etwas höher erwartet.
Bei den Einzelwerten dürfte sich das Interesse am deutschen Markt
wieder auf die Quartalsberichte der Unternehmen richten. Aus dem Dax
legen der Autozulieferer Continental , der
Chiphersteller Infineon und die Deutsche Post
ihre Geschäftsergebnisse vor.
Die Deutsche Post profitierte auch im dritten Quartal vom boomenden
Online-Handel und übertraf die Erwartungen von Analysten. Die Aktien
des Logistikers notierten auf der Handelsplattform Tradegate gut 1
Prozent über dem Xetra-Schlusskurs am Montag.
Der Chiphersteller Infineon überraschte zwar
ebenfalls positiv. Konzernchef Reinhard Ploss sprach allerdings von
einem herausfordernden Geschäftsjahr und geht davon aus, dass das
allgemeine konjunkturelle Umfeld angespannt bleiben wird. Gleichwohl
stiegen die Aktien auf Tradegate um rund 2 Prozent.
Ebenfalls positiv reagierten die Anleger auf die Geschäftszahlen des
Telekommunikationskonzerns United Internet : Die
Anteilsscheine zogen um gut 2 Prozent an.
Zudem sollten die Aktien der Biotechnologiefirma Evotec
, des Versorgers Uniper und des
Chipentwicklers Dialog Semiconductor im Blick
behalten werden. Alle drei Unternehmen hatten sich ehrgeizigere
Ziele gesetzt, und ihre Aktien legten auf Tradegate allesamt zu.
Aareal-Bank-Chef Hermann Merkens erteilte derweil
einem mehrheitlichen Verkauf der IT-Tochter Aareon eine Absage. Im
Oktober hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf
mit der Sache vertraute Personen berichtet, dass die Aareal Bank dem
Druck eines aktivistischen Investors nachgebe und einen Verkauf von
Aareon erwäge. Vor einigen Wochen hatte der Hedgefonds Teleios
Capital Partners Insidern zufolge das Aareal-Management
aufgefordert, genau dies zu tun. Nun reagierten die Anleger
enttäuscht und die Anteilsscheine der Aareal Bank büßten auf
Tradegate mehr als 1 Prozent ein.
Bei dem Spezialchemiekonzern Evonik schließlich
dürfte ein positiver Analystenkommentar von Goldman Sachs für gute
Laune sorgen: Die US-Investmentbank hatte ihre Verkaufsempfehlung
für die Aktien gestrichen und statt dessen zum Kauf geraten. Ein
durch das Kieselsäure-Geschäft und eine allgemeinere konjunkturelle
Verlangsamung verursachter Ertragsrückgang sei mittlerweile in den
Markterwartungen berücksichtigt, schrieb Analystin Georgina Iwamoto.
Sie sieht nun Potenzial für positive Überraschungen im Jahr 2020.
Auf Tradegate schnellten die Papiere um gut 2 Prozent in die
Höhe./la/stk
ISIN DE0008469008
AXC0091 2019-11-12/08:20
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