Nach einer starken Woche am deutschen Aktienmarkt dürfte es am Montag weiter nach oben gehen. Marktexperte Frederik Altmann von Alpha Wertpapierhandel betonte allgemein spürbar verbesserte Stimmung an den Märkten und sagte speziell zum deutschen Leitindex: "Nachdem sich der Dax zuletzt klar über 12 000 Zählern etablieren konnte, unterstützt das weiter, so dass sich der Index in Richtung seiner nächsten Hürde von 12 400 Punkten bewegen kann."

Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte rund eine Dreiviertelstunde vor Handelsstart ein Plus von 0,24 Prozent auf 12 221 Punkte. Der EuroStoxx 50 , der Leitindex der Euroregion, wird ebenfalls freundlich erwartet.

Im Blick behalten werden sollen allerdings die schwachen chinesischen Handelsdaten, da sie "eine gefährliche Kombination aus Handelskonflikt und einem normalen zyklischen Wirtschaftsabschwung" sind, wie Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners sagte. In China tendierten die Börsen mit Ausnahme von Hongkong am Montag gleichwohl im Plus. Auch in New York war die jüngste Rally am Freitag nach mauen Arbeitsmarktdaten weiter gegangen, wenn auch mit etwas weniger Tempo.

Das zentrale Ereignis in dieser Woche ist für Börsianer der am Donnerstag anstehende Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB). Ökonomen rechnen mit einer weiteren geldpolitischen Lockerung.

Unter den Einzelwerten könnten aus dem Dax die Aktien des Automobilzulieferers Continental die Blicke auf sich ziehen. Conti-Chef Elmar Degenhart schließt im Kampf gegen den Abschwung betriebsbedingte Kündigungen nicht aus, wie er der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" sagte. Die Autoindustrie und damit die deutsche Wirtschaft sieht der Manager vor harten Zeiten. Bei Conti wird etwa die Schließung ganzer Standorte diskutiert. "Bereiche, die absehbar nicht ausreichende Beiträge zu Wachstum oder Gewinn leisten, stellen wir auf den Prüfstand, notfalls trennen wir uns davon", sagte er.

Wegen Verzögerungen bei einem wichtigen Auftrag aus China nahm der Maschinenbauer Singulus seine Jahresprognose zurück. Dabei verwies er auf Verzögerungen bei Vertragsunterzeichnungen durch den chinesischen Staatskonzern CNBM. Sie seien der Grund dafür, dass die Ziele für 2019 nicht erreicht werden können.

Darüber hinaus dürften Umstufungen bewegen. So strich die australische Investmentbank Macquarie ihre Verkaufsempfehlung für die Aktie des Windparkanlagenherstellers Nordex und erwartet nun eine überdurchschnittliche Kursentwicklung. Mainfirst startete Morphosys mit "Outperform". Beide Papiere legten vorbörslich auf Tradegate um mehr als 1 Prozent zu.

Die britische Investmentbank Barclays sieht nun das Papier des Immobilienunternehmens Ado Properties als Kaufgelegenheit, und senkte zugleich das Papier der Deutsche Wohnen auf "Underweight".

Dagegen senkte Jefferies die Aktie der Reederei Hapag-Lloyd gleich um zwei Stufen von "Buy" auf "Underperform", was der Aktie auf Tradegate ein Minus von fast 3 Prozent einbrockte. Nicht zuletzt Insider-Käufe des Großaktionärs Klaus-Michael Kühne hätten den Aktienkurs in diesem Jahr in die Höhe getrieben, schrieb Analyst David Kerstens. Das fundamentale Umfeld rechtfertige die mittlerweile hohe Bewertung allerdings nicht./ck/jha/

 ISIN  DE0008469008  DE0008467416

AXC0085 2019-09-09/08:21

Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.