Nach dem jüngsten Rückschlag bis knapp über 13
800 Punkte dürfte der Dax am Dienstag die runde Marke
von 14 000 Punkten wieder ins Visier nehmen. Das "nervöse Hin und
Her" setze sich fort, erklärte Portfoliomanager Thomas Altmann von
QC Partners das Auf und Ab am Aktienmarkt, seit das deutsche
Börsenbarometer vor zwei Wochen bei 14 169 Punkten ein Rekordhoch
erreicht und dann keine klare Richtung mehr eingeschlagen hat. "Die
Bullen schauen auf die Post-Covid-19 Zukunft, und die Bären sehen
die Risiken wie die anhaltenden Lockdowns und die steigenden
Zinsen."
Knapp eine Dreiviertelstunde vor dem Xetra-Start signalisierte der
X-Dax als Indikator für den Leitindex ein Plus von 0,2 Prozent auf
13 976 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
wird am Dienstag ebenfalls mit moderaten Gewinnen erwartet.
Zur Vorsicht mahnen die Verluste an der überwiegend mit
Technologiewerten bestückten US-Börse Nasdaq, die auch den
marktbreiten S&P 500 mit herunterzogen. Marktstratege
Michael McCarthy von CMC Markets hält dabei weniger das schon seit
längerem immens hohe Bewertungsniveau für das Problem als vielmehr
den Zinsanstieg. Es finde ein Umdenken statt: Aktien von Unternehmen
mit hoher Schuldenlast oder langfristige Wachstumswetten ohne
positive Ergebnisse sind ihm zufolge besonders verwundbar.
Im Dax richtet sich der Blick an diesem Tag vor allem auf die Aktien
des Krankenhaus- und Medizintechnikunternehmens Fresenius
und dessen Dialyse-Tochter FMC . Beide
haben ihre Jahreszahlen vorgelegt und wollen wegen der Belastungen
durch die Corona-Pandemie die Kosten senken. Vorbörslich ging es auf
der Handelsplattform Tradegate für Fresenius um rund zwei Prozent
abwärts im Vergleich zum Xetra-Börsenschluss am Vorabend. FMC indes
legten moderat zu.
Mit Zahlen warteten zudem der Kunststoffkonzern Covestro
und der Baustoffhersteller HeidelbergCement auf.
Covestro rechnet mit einem Gewinnanstieg im angelaufenen neuen Jahr
und ändert außerdem seine Dividendenpolitik. Für seine
Ausschüttungen will er sich nun an der Höhe des Nettogewinns
orientieren. Die Ausschüttungsquote liege künftig zwischen 35 und 55
Prozent des Konzernergebnisses. Auf Tradegate reagierten die Papiere
mit einem Kursaufschlag von knapp einem Prozent.
HeidelbergCement schloss das von der Corona-Krise
geprägte Jahr 2020 dank seines Sparkurses etwas besser ab als
erwartet. Zudem zeigt sich der Dax-Konzern zuversichtlich für 2021.
Rückenwind wird dabei auch aufgrund der weltweit zahlreichen
Infrastrukturprogramme erwartet.
Aus der zweiten Reihe legten ebenfalls noch einige Unternehmen ihre
Geschäftsberichte vor: So etwa Scout24 , Befesa
, die Jost Werke und die
Beteiligungsgesellschaft Indus , die bekannt gab, ihre
Ziele für Jahr 2020 trotz deutlicher Corona-Belastungen nach
vorläufigen Zahlen erreicht zu haben. Dabei traf das operative
Ergebnis die erst kürzlich angehobene Prognosespanne. Die
mittelfristigen Ziele wurden bestätigt. Der Online-Marktplatz
Scout24, der gut durch das Corona-Jahr 2020 gekommen ist, will
weiter vom Immobilienboom profitieren./ck/mis
ISIN DE0008469008 EU0009658145
AXC0078 2021-02-23/08:17
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