Der Dax dürfte am Dienstag
zunächst etwas nachgeben und sich damit weiter von der Marke von 11
000 Punkten entfernen: Knapp eine Stunde vor dem Börsenbeginn
signalisierte der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex
ein Minus von 0,16 Prozent auf 10 808 Punkte. Tags zuvor war das
Börsenbarometer fast an die runde Marke heran gelaufen, dann aber
zurückgeprallt. Es droht der zweite erfolglose Test binnen Wochen.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 könnte 0,3
Prozent tiefer in den Tag starten.
"Die Vorsicht ist zurück", fasste Marktstratege Michael McCarthy vom
Handelshaus CMC Markets die Gemütslage der Anleger zum aktuellen
Stand der Corona-Krise zusammen. "Die Investoren müssen erst den
richtigen Ausgleich finden zwischen Lockerungsmaßnahmen auf der
einen Seite und der zunehmenden Erkenntnis über das Ausmaß der
Schäden für die Wirtschaft auf der anderen." Entsprechend
durchwachsen fielen die Vorgaben von den Börsen in den USA und Asien
aus.
Hierzulande bindet ansonsten die Berichtssaison der Unternehmen die
Aufmerksamkeit der Börsianer. So profitierte der Energieversorger
Eon im ersten Quartal von der Übernahme des
Konkurrenten Innogy . Die Aktien von Eon notierten auf
der Handelsplattform Tradegate gut ein Prozent über dem
Xetra-Schlusskurs vom Montag.
Der im Index der mittelgroßen Werte MDax notierte
Softwareanbieter Teamviewer machte in der
Corona-Krise im ersten Quartal noch mehr Geschäfte als ohnehin
bereits in Aussicht gestellt und erhöhte die Prognosen für das
Gesamtjahr. Mit dem Ausbruch der Pandemie hatte sich die Nachfrage
nach Fernzugriffs- und Homeoffice-Lösungen bedeutend erhöht. Auf
Tradegate zogen die Papiere um rund vier Prozent an.
Der in der Krise steckende Stahl- und Industriekonzern Thyssenkrupp
hingegen war noch tiefer in die roten Zahlen
gerutscht. Die negativen Folgen der Pandemie belasteten vor allem
das Auto- sowie das Stahlgeschäft. Dazu machten sich Kosten für die
Neuausrichtung des Konzerns bemerkbar. Besserung ist nicht in Sicht.
Die Anteilsscheine fielen auf Tradegate um mehr als sechs Prozent.
Der Fotodienstleister Cewe wiederum profitierte trotz
der Corona-Krise von einer höheren Nachfrage nach Fotobüchern. Das
erste Quartal sei solide verlaufen, schrieb Analyst Volker Bosse von
der Baader Bank. Die Gewinne hätten die Erwartungen sogar
übertroffen. Auf Tradegate schnellten die Aktien um rund sechs
Prozent in die Höhe.
Abseits der Berichtssaison dürfte ProSiebenSat.1 für
Aufmerksamkeit sorgen. Der US-Finanzinvestor Kohlberg Kravis Roberts
baut seine Investments in der deutschen Medienbranche aus und
sicherte sich Anteile an der TV-Sendergruppe. Die
ProSiebenSat.1-Aktien gewannen auf Tradegate drei Prozent./la/jha/
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0105 2020-05-12/08:20
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