FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger am deutschen Aktienmarkt bleiben auch am Dienstag erste einmal vorsichtig. Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte eine Stunde vor Xetra-Beginn ein knappes Plus von 0,04 Prozent auf 15 576 Punkte. Am Vortag war ein zunächst schwungvoller Wochenauftakt versiegt, bei gut 15 700 Punkten und damit rund 100 Punkte unter dem Rekordhoch war Schluss gewesen für Dax. Der EuroStoxx 50 wird am Dienstag ebenfalls kaum bewegt erwartet.

Laut den Experten der Commerzbank ist unter den Anlegern derzeit wieder erhöhte Vorsicht angesagt. Sie führen dies auf die Verbreitung der Delta-Variante des Coronavirus zurück, die nun in einigen Städten Chinas wieder für Lockdown-Maßnahmen sorge. Dass die Pandemie der globalen Wirtschaft wieder Gegenwind gibt, hätten die jüngsten Einkaufsmanagerindizes aus den USA und China gezeigt, die am Vortag unter den Erwartungen ausgefallen waren.

In New York war der Handel im Dow Jones Industrial quasi auf dem Tagestief zu Ende gegangen und in Asien herrschten am Morgen meist die negativen Vorzeichen vor. Allerdings konnte der chinesische CSI 300 seine Verluste zuletzt fast ausgleichen. Jeffrey Halley vom Broker Oanda sprach von aktiven Schnäppchenjägern, nachdem die Kurse zuletzt auch von einer Regulierungswelle gedämpft worden waren.

Der Halbleiterkonzern Infineon profitiert weiter vom anhaltenden Chipboom. Im abgelaufenen Quartal belasteten allerdings Corona-Probleme und die Folgen eines Wintersturms. Infineon blieb beim Umsatz etwas hinter den Erwartungen der Experten zurück. Das operative Ergebnis fiel dagegen so hoch wie prognostiziert aus. Auf der Handelsplattform Tradegate zeigten sich die Aktien zunächst kaum verändert.

Der Autobauer BMW warnt indes nach einem unerwartet starken zweiten Quartal vor Belastungen durch höhere Rohmaterialpreise und knappe Chipversorgung in der zweiten Jahreshälfte. Bei der von Anlegern stark beachteten Jahresprognose für die Ergebnismarge vor Zinsen und Steuern in der Autosparte geht das Management wie bisher von einem Wert am oberen Ende der Bandbreite von 7 bis 9 Prozent aus. Analysten rechnen bereits mit rund 10 Prozent. Auf Tradegate stiegen die Aktien um 0,7 Prozent.

Der Softwareanbieter Teamviewer verdiente im abgelaufenen Quartal wegen deutlich gestiegener Kosten nur noch halb so viel verdient wie ein Jahr zuvor. Vor einem Jahr hatte das auf Fernwartungs- und Videokonferenzsoftware spezialisierte Unternehmen von einer starken Sondernachfrage nach Homeoffice-Lösungen in der Corona-Krise profitiert. Seitdem hat Teamviewer viel Geld ins Wachstum gesteckt, was die Kosten nach oben trieb. Auf Tradegate sanken die Teamviewer-Titel um 0,1 Prozent.

Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport ist im zweiten Quartal dank einer staatlichen Ausgleichszahlung in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt. Vorstandschef Stefan Schulte hält deshalb jetzt auch im Gesamtjahr einen kleinen Gewinn für möglich. Die Aussichten für das Passagiergeschäft an Deutschlands größtem Airport haben sich nach seiner Einschätzung aber nicht verbessert. Fraport-Papiere gewannen auf Tradegate 1,2 Prozent.

Ein einmaliger Steuereffekt im Zusammenhang mit einem aufgegebenen Fondsprodukt wird das Ergebnis der Aareal Bank im laufenden Jahr belasten. Dafür seien im zweiten Quartal Rückstellungen gebildet worden, teilte das Unternehmen mit. Trotz der Sonderbelastung hält Aareal an seinen Jahreszielen fest. Allerdings steigt die erwartete Steuerquote. Die Anteilsscheine fielen auf Tradegate um 0,2 Prozent./edh/mis

 ISIN  DE0008469008  DE0008467416

AXC0074 2021-08-03/08:17

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