FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem schwachen August ist auch der Start in den September am deutschen Aktienmarkt bislang enttäuschend ausgefallen. Der Dax setzte die Verluste vom Vortag fort und fiel auf den niedrigsten Stand seit Mitte Juli. Nach wie vor halten die hohe Inflation und die damit verbundene Erwartung stark steigender Zinsen die Investoren von Käufen ab. Zuletzt lag der Dax mit 1,15 Prozent im Minus bei 12 687,93 Punkten.

Unter Anlegern wird mit den herben Verlusten die Sorge größer, dass der September seinem Ruf als historisch schlechter Börsenmonat gerecht wird. "Unter den denkbar ungünstigsten Voraussetzungen startet der Deutsche Aktienindex in die statistisch betrachtet schwächste Börsenphase des Jahres", kommentierte Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets. "Der August war schon schwach, jetzt dürfte sich der Abwärtstrend zumindest mal fortsetzen, wenn nicht sogar beschleunigen", befürchtet der Börsenexperte.

Der MDax büßte am Donnerstag mit minus 2,33 Prozent auf 24 631,85 Punkte noch mehr ein als der Dax. Der Eurozonen-Index EuroStoxx 50 fiel um 1,3 Prozent.

Schlechte Stimmung herrschte im Chipsektor, weil die USA ihre Streitigkeiten mit China mit Beschränkungen für den Export von Hochleistungschips von Nvidia verschärfen. Nvidia-Aktien sackten im vorbörslichen US-Handel um 4,5 Prozent ab und zogen am deutschen Markt auch Infineon und Aixtron nach unten.

Ein Verlierer im MDax waren die 2,8 Prozent schwächeren Papiere der Lufthansa . Die Piloten der Fluggesellschaft haben für diesen Freitag einen ganztägigen Streik beschlossen. Auch der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport ließ kursmäßig Federn mit einem Abschlag von 3,9 Prozent.

Ihrem Abwärtsstrudel nicht entkommen können die Aktien der Shop Apotheke . Mit einem Abschlag von 5,4 Prozent folgten sie den Turbulenzen beim Wettbewerber Zur Rose . Der Konkurrent nahm bei Kapitalmaßnahmen weniger Geld ein als erhofft, woraufhin die Papiere um 6,6 Prozent abrutschten.

Die Aktien der Rüstungsunternehmen Rheinmetall und Hensoldt verloren jeweils vier beziehungsweise fünf Prozent. Hier schwinden die hohen Kursgewinne seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Die Aktien von Gea wurden von JPMorgan abgestuft in Erwartung schwächerer Aufträge. Gea fielen daraufhin um 5,2 Prozent. Bei Hapag-Lloyd wurde mit HSBC eine weitere Investmentbank pessimistischer. Hier büßten die Papiere 6,3 Prozent ein.

Für den Euro wurden zuletzt 1,0002 US-Dollar gezahlt, damit pendelt die Gemeinschaftswährung weiterhin um die Parität. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,0000 Dollar festgelegt.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 1,43 Prozent am Vortag auf 1,50 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,27 Prozent auf 131,52 Punkte. Der Bund-Future gab um 0,07 Prozent auf 147,61 Punkte nach./bek/jha/

--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---

 ISIN  DE0008469008  EU0009658145  DE0008467416

AXC0241 2022-09-01/14:51

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