FRANKFURT (dpa-AFX) - Der zum Wochenstart schon fast gebrochene
Abwärtstrend seit Anfang Januar bleibt im Dax intakt.
Der deutsche Leitindex verlor am Dienstagnachmittag 0,84 Prozent auf
14 056 Punkte. Für den MDax der mittelgroßen
Unternehmen ging es um 0,63 Prozent nach unten auf 29 266 Punkte.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 0,9
Prozent.
"An einem Tag zeigen sich die Marktteilnehmer euphorisch und
verdrängen die altbekannten Belastungsfaktoren. Und kurze Zeit
später ist die gute Laune plötzlich verflogen. Die Zins- und
Rezessionssorgen ziehen die Märkte dann wieder in das Tal der
Tränen", fasste Analyst Christian Henke vom Broker IG die Lage am
Aktienmarkt zusammen.
Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine
Lagarde, geht derzeit nicht davon aus, dass die Eurozone in eine
Rezession abdriften wird. Die Zeichen im Euroraum stehen auf
Zinswende. Alternativen zu Aktien werden damit größer.
Versorger waren europaweit sehr schwach. RWE im Dax
und Uniper im MDax fielen um jeweils fünf Prozent.
Börsianer verwiesen als Belastung auf einen Pressebericht über eine
womöglich drohende Sondersteuer in Großbritannien auf
außerordentlich hohe Gewinne von Stromerzeugern durch den
Preisanstieg der letzten Monate.
Bankwerte indes entzogen sich dem schwachen Markttrend. Deutsche
Bank gewannen als bester Dax-Wert rund zweieinhalb
Prozent. Höhere Zinsen helfen den Banken in der Regel im täglichen
Geschäft.
TAG Immobilien rutschten im MDax nach Zahlen für das
erste Quartal um achteinhalb Prozent ab. Analysten stellten vor
allem auf die höhere Verschuldungsquote des Konzerns ab. Der
Tickethändler und Konzert-Veranstalter CTS Eventim
zeigte sich nach einem Gewinn zum Jahresstart optimistisch für eine
deutliche Erholung von der Corona-Pandemie, wagte aber trotz
Rekord-Ticketabsatz keine klare Prognose für 2022. Signale der
Unsicherheit kommen am Markt selten gut an, der Aktienkurs sank
zuletzt um 3,7 Prozent nach zuvor noch stärkeren Einbußen.
Im SDax brachen About You um rund acht
Prozent ein. Der Modehändler enttäuschte mit seiner Umsatzprognose.
Adler Group sackten um 16 Prozent ab nach einem
Pressebericht über mutmaßliche Ermittlungen der Staatsanwaltschaft
gegen den Immobilienkonzern.
Der Euro stieg erstmals seit Ende April über 1,07
US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs
am Vortag auf 1,0659 Dollar festgesetzt.
Am deutschen Anleihemarkt legte die Umlaufrendite von 0,85 Prozent
am Vortag auf 0,87 Prozent zu. Der Rentenindex Rex
sank um 0,02 Prozent auf 135,84 Punkte. Der Bund-Future
stieg am Nachmittag um 0,10 Prozent auf 153,14
Punkte./ajx/jha/
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0226 2022-05-24/14:46
Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.