Die Aktien des Bezahldienstleisters Wirecard haben ihre Erholung am Donnerstag an der Dax -Spitze mit einem Anstieg um 2,2 Prozent auf 132 Euro fortgesetzt. Nach der Erholung um knapp 23 Prozent im bisherigen Jahresverlauf rückt nun die 200-Tage-Linie bei aktuell 134,18 Euro in den Fokus. Ein Sprung über diesen längerfristigen Durchschnittskurs kann Aktien zusätzlich Schwung verleihen, die Linie kann sich aber auch als Widerstand erweisen. Wirecard steht seit Längerem unter Druck, die "Financial Times stellt die Bilanzierungspraktiken des Konzerns in Frage.

Bereits am Vortag hatte sich Wirecard besser geschlagen als der Dax. Gut angekommen war, dass der Zahlungsdienstleister nach dem Wechsel an der Aufsichtsratsspitze seine beiden Führungsgremien personell aufstocken könnte. So hatte der seit Mitte Januar amtierende Chefaufseher Thomas Eichelmann im Interview dem "Manager-Magazin" (Mittwoch) gesagt, "unabhängig von den derzeit aktiven Vorständen stellen wir uns im Aufsichtsrat die Frage, ob wir den Vorstand nicht erweitern sollten."

Derzeit läuft eine Sonderprüfung der Bücher durch die Wirtschaftsprüfer von KPMG, die der erst seit vergangenem Jahr in das Gremium bestellte Eichelmann initiiert hat, um die immer wieder aufkeimenden Vorwürfe zu entkräften. Der Bericht soll noch im ersten Quartal veröffentlicht werden. Er dürfte entscheidend werden für die weitere Kursentwicklung, die deutlich unter den "FT"-Vorwürfen gelitten hat. Bis zum Rekordhoch von 199 Euro aus dem Herbst 2018 fehlen aktuell rund 50 Prozent./mis/tih/fba

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AXC0173 2020-01-23/12:48

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