FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Gefahr einer Schieflage wegen der Gaskrise hat am Montag die Uniper -Aktien weiter einbrechen lassen. Zuvor noch solide tendierend, sackte der Kurs am Nachmittag rasant ab. Zuletzt verloren die Papiere des Kraftwerksbetreibers 25,34 Prozent auf 11,67 Euro.

Seit Tagen schon leidet der Kurs immens unter der Gefahr, dass Russland die Gasversorgung ganz einstellen könnte. Ein Stabilisierungsversuch am vergangenen Freitag ist nun wieder passé. Auch die Papiere von RWE ließen vor diesem Hintergrund ihre zuvor erzielten Kursgewinne liegen, zuletzt büßten sie 0,9 Prozent ein.

Die Bundesregierung will einem Bericht zufolge einen "Schutzschirm" für angeschlagene Energieunternehmen schaffen. Wie der "Spiegel" berichtete, einigten sich am Sonntagabend die Spitzen der zuständigen Ministerien für Wirtschaft, Finanzen und das Bundeskanzleramt auf einen Entwurf. Darin geregelt seien Finanzhilfen bis hin zur Übernahme von Firmenanteilen, um die Pleite eines Gasversorgers abwenden zu können. Ein Entwurf zur Änderung des Energiesicherungsgesetzes lag auch der Deutschen Presse-Agentur am Montag vor.

Der Entwurf ist derzeit noch in der Ressortabstimmung, wie es in Koalitionskreisen hieß. Ziel sei es, den Handlungsspielraum der Bundesregierung zu erweitern. Die Ampel-Fraktionen sollen voraussichtlich am Dienstag zustimmen.

Die Bundesregierung hatte bestätigt, mit Uniper über Stabilisierungsmaßnahmen zu sprechen. Uniper spielt als großer Gasimporteur eine zentrale Rolle für die deutsche Energieversorgung und beliefert viele Stadtwerke. Uniper kann aber derzeit Mehrkosten beim Einlauf von Gas nicht an die Kunden weitergeben - daraus entstünden signifikante finanzielle Belastungen, hatte das Unternehmen bekanntgegeben./tih/jha/

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