Auch wenn Zucker nur noch ein Viertel des Agrana-Umsatzes, neben Stärke und Frucht, ausmacht, sowohl das Ergebnis wie auch der Aktienkurs werden vom weißen Gold entscheidend geprägt - siehe Charts. Wobei das weiße Gold wegen einer Überproduktion zuletzt wenig glänzte. Und es sieht auch nicht so rasch nach einem Revival aus (siehe auch Chart): So erwartet das US-Landwirtschaftsministerium aktuell für die Vermarktungskampagne 2018/19 einen weltweiten Rohwert von 188,25 Mio. Tonnen, damit würde der voraussichtliche Verbrauch von Zucker für Nahrungszwecke um 10,66 Mio. t übertroffen; für die laufende Saison wird mit einem Überschuss von 17,67 Mio Tonnen gerechnet. Agrana-Aktionäre hoffen also (auf Missernten und) vor allem auf einen noch höheren Ölpreis, damit aus dem Überschuss durch Umwandlung in Benzin/Ethanol vielleicht sogar ein Defizit wird. Entscheidend für die Aktie derzeit ist die nicht nur psychologische Marke bei 100 Euro. Darüber geht’s gen bisherigem Hoch von rund 125 Euro - darunter sind erst bei 83 bzw. 70 Euro die nächsten Haltemarken. 

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aus dem Börse Express-PDF vom 11. Juni