Lieferengpässe für gängige Arzneimittel müssen nach Auffassung europäischer Ärzte und Medizinexperten auf internationaler Ebene gelöst werden. Die stockende Versorgung mit lebenswichtigen Medikamenten sei kein nationales oder europäisches, sondern ein weltweites Problem, sagte Professor Frank Ulrich Montgomery von der Europäischen Ärztevereinigung am Donnerstag in Brüssel. Europa müsse die Führung bei der Suche nach Lösungen übernehmen.

Die Engpässe bei der Medikamentenbeschaffung hätten sich in den vergangenen zehn Jahren verschärft - erst in den USA und zunehmend auch in Europa, sagte Professor Wolf-Dieter Ludwig von der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA). Das verursache psychischen Stress bei den Patienten und führe zu Fehlern in der Medikation sowie deutlich höheren Kosten für alternative Arzneien. Trotz verschiedener Versuche, das Problem in den Griff zu bekommen, seien etwa in Deutschland rund 260 verschiedene Medikamente betroffen.

"Es betrifft uns in unserer täglichen Arbeit", sagte Stephan Hofmeister vom Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung (KBV), die zusammen mit der Bundesärztekammer zu der Diskussion in Brüssel eingeladen hatte. Ärzte müssten ihren Patienten erklären, warum sie die Medikation veränderten: "Das kostet Zeit, die in unserer Arbeit sehr wertvoll ist."/ff/DP/jha

 ISIN  DE000BAY0017  CH0012005267  CH0012032048

AXC0136 2020-01-23/11:20

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