Paradox pur an der Börse: Adidas meldet die höchsten Quartalsumsätze der Firmengeschichte, hebt die Prognose deutlich an – und stürzt trotzdem über zehn Prozent ab. Was ist da los? Eine Analyse der vermeintlich widersprüchlichen Marktreaktion zeigt: Manchmal sind selbst Rekorde nicht genug.

Historischer Meilenstein: 6,63 Milliarden Euro Umsatz

Das dritte Quartal hat Adidas in die Geschichtsbücher katapultiert. Mit Nettoerlösen von 6,63 Milliarden Euro erreichte der Herzogenauracher Konzern die höchsten Quartalsumsätze seiner Unternehmensgeschichte. Das währungsbereinigte Wachstum der Kernmarke kletterte um beeindruckende 12 Prozent.

Doch nicht nur beim Umsatz glänzte der Sportartikelhersteller:

  • Operative Marge: Verbesserung auf 11,1 Prozent (+1,8 Prozentpunkte)
  • Operatives Ergebnis: 736 Millionen Euro (+23 Prozent)
  • Bruttomarge: 51,8 Prozent (+0,5 Prozentpunkte)
  • Laufschuhbereich: Über 30 Prozent Wachstum durch Adizero-Erfolg

Prognose-Hammer: Management wird deutlich optimistischer

Das Vertrauen der Führungsetage spiegelt sich in einer kräftigen Prognoseanhebung wider. Bereits am 21. Oktober hatte Adidas die Erwartungen nach oben geschraubt:

Der operative Gewinn soll nun rund 2,0 Milliarden Euro erreichen – ursprünglich wurden nur 1,7 bis 1,8 Milliarden Euro prognostiziert. Beim währungsbereinigten Umsatzwachstum peilt das Management etwa 9 Prozent an, nachdem zuvor nur ein hoher einstelliger Bereich in Aussicht gestellt wurde.

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Global stark aufgestellt – trotz US-Zollbremse

Wer rätselt, woher das Wachstum kommt, findet die Antwort in der regionalen Aufschlüsselung:

  • Europa: +12 Prozent
  • Greater China: +10 Prozent
  • Nordamerika: +8 Prozent
  • Lateinamerika: +21 Prozent

Einziger Wermutstropfen bleiben die US-Zölle, die das operative Ergebnis 2025 mit etwa 120 Millionen Euro belasten. Immerhin konnte Adidas die ursprünglich befürchteten 200 Millionen Euro durch bessere Beschaffung und Preisanpassungen deutlich reduzieren.

Das Rätsel der Marktreaktion

Warum also der Kursrutsch trotz Rekorden? Die Aktie steht nach dem über zehnprozentigen Einbruch bei nur noch 164 Euro – und damit dramatische 37 Prozent unter dem Jahreshoch von 261 Euro. Möglicherweise hatten Anleger noch höhere Erwartungen oder gewichten die Zollbelastungen und vorsichtige Einschätzung für das vierte Quartal schwerer als die starken Fundamentaldaten.

Die Bewertungslücke zu Konkurrent Nike vergrößert sich damit weiter – und wirft die Frage auf: Übertreibt der Markt oder übersieht er etwas?

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