Modeunternehmen Abercrombie & Fitch enttäuscht mit schwachen Quartalsprognosen und sinkenden Umsatzerwartungen. Die Aktie stürzt auf Tiefststände.

Die Fashion-Branche hat es derzeit nicht leicht – und ausgerechnet der einstige Teenager-Liebling Abercrombie & Fitch liefert den jüngsten Beweis. Statt mit glänzenden Aussichten zu begeistern, schockte das Unternehmen mit enttäuschenden Prognosen. Die Folge: Ein massiver Vertrauensverlust an der Börse. Doch was steckt wirklich hinter dem Kursrutsch?

Düstere Prognosen verunsichern Märkte

Das Kernproblem: Die aktuellen Erwartungen des Managements fallen deutlich hinter die Marktschätzungen zurück. Für das erste Quartal erwartet Abercrombie & Fitch einen Gewinn pro Aktie von nur 1,25 bis 1,45 Dollar – weit unter dem Konsens von 2,01 Dollar. Noch schwerer wiegt die enttäuschende Umsatzprognose für das Gesamtjahr von lediglich 3 bis 5 Prozent Wachstum. Angesichts dieser Zahlen reagierten die Anleger mit klaren Verkaufsorders.

Lagerprobleme drücken auf die Stimmung

CFO Robert Ball nannte höhere Lagerbestände als einen der Hauptgründe für die vorsichtige Prognose. Ungewöhnlich kühle Temperaturen zu Jahresbeginn führten zu mehr Carryover-Inventar – ein klassisches Problem im Modegeschäft, das oft Margendruck bedeutet. Diese Transparenz könnte zwar positiv gewertet werden, doch aktuell überwiegt die Sorge vor sinkender Profitabilität.

Lichtblick im Rückspiegel reicht nicht

Ironischerweise hatte Abercrombie & Fitch im vierten Quartal noch stark abgeliefert: Ein Gewinn je Aktie von 3,57 Dollar bei einem Umsatzplus von 9 Prozent auf 1,58 Milliarden Dollar übertraf alle Erwartungen. Doch genau dieser Erfolg macht die jetzige Dämpfung noch bitterer. Die Aktie fiel auf Tiefststände seit Dezember 2023 – ein deutliches Signal des Misstrauens.

Die große Frage jetzt: Kann das Unternehmen die Erwartungen wieder nach oben korrigieren, oder steht der einstige Mode-Pionier vor einer anhaltenden Durststrecke? Angesichts des massiven Wertverlusts von rund 40 Prozent im letzten Jahr dürften viele Investoren erst einmal abwarten wollen.