Der Pharmariese AbbVie steht an einem Scheideweg: Während neue Medikamente wie Skyrizi und Rinvoq für optimistische Wachstumsprognosen sorgen, droht eine Klage wegen der Cerevel-Übernahme zum Stolperstein zu werden. Kann das Unternehmen seine vielversprechende Pipeline gegen die rechtlichen und operativen Herausforderungen durchsetzen?

Immunologie-Duo treibt Wachstum an

AbbVie gelingt der lang ersehnte Schritt weg von der Abhängigkeit vom Blockbuster Humira. Die neuen Immunologie-Präparate Skyrizi und Rinvoq entwickeln sich zum dynamischen Zugpferd – mit erwarteten kombinierten Verkäufen von über 31 Milliarden Dollar bis 2027. Diese Erfolge bilden die Basis für die Prognose eines mittleren einstelligen Umsatzwachstums in diesem Jahr und eines hoch einstelligen jährlichen Wachstums bis 2029.

Schattenseiten der Expansionsstrategie

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Doch der aggressive Zukauf von Biotech-Firmen wie Cerevel Therapeutics könnte AbbVie nun zum Verhängnis werden. Eine Sammelklage wirft dem Konzern vor, bei einer Aktienemission von Cerevel im Oktober 2023 wesentliche Fakten über die geplante Übernahme durch AbbVie verschwiegen zu haben. Der Klagefrist-Termin am 3. Juni 2025 könnte neue negative Schlagzeilen produzieren.

Weitere Baustellen:

  • Interner F&E-Erfolg bleibt fraglich bei starker Abhängigkeit von Übernahmen
  • Ästhetik-Sparte mit deutlichem Umsatzrückgang von 11,7% im Q1 2025

Trotz dieser Risiken halten 13 von 16 Analysten an Kaufempfehlungen fest, mit einem durchschnittlichen Kursziel von 214 Dollar. Die AbbVie-Aktie zeigt sich jedoch verhalten und notiert deutlich unter ihren Höchstständen. Ob die Wachstumsstory am Ende die Oberhand behält oder die rechtlichen und operativen Risiken überwiegen, wird sich in den kommenden Monaten entscheiden.

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