2019 neigt sich dem Ende entgegen – 2020 steht vor der Tür! Ein guter Zeitpunkt, sich einmal Gedanken über seine Investments für’s neue Jahre zu machen. Welche Bedingungen wir Privatanleger derzeit vorfinden, sieben Investmentideen für 2020 und was ich eher nicht kaufen würde, erfährst du, wenn du weiterliest.

Die Ausgangslage

Für Anleger besonders wichtig: Das Zinsniveau ist 2019 weiter gefallen! 10-jährige Bundesanleihen rentieren mit – 0,36 % – man bekommt also weniger zurück, als man für seine Anleihe ursprünglich bezahlt hat. Am Jahresanfang war die Rendite noch positiv, sie betrug + 0,24 %.

Auch 10-jährige US-Staatsanleihen weisen aktuell eine niedrigere Rendite auf als zu Beginn des Jahres: Derzeit gibt’s 1,74 % Zinsen, am Jahresanfang waren es noch 2,69 % (alle Werte Stand: 20.11.2019). Für uns Aktionäre ist das kurzfristig gesehen eine gute Sache: Unternehmen müssen weniger für ihre Kredite bezahlen – der Gewinn steigt.

Und infolgedessen meist auch die Kurse.

Mangels Anlagealternativen – wer zahlt schon gerne dafür, der Bundesregierung Geld leihen zu dürfen – drückt immer Geld in die Aktienmärkte. Du ahnst es bereits: Auch das verleiht den Kursen Rückenwind! Genau das ist 2019 auch passiert: Der DAX legte seit Jahresanfang 26,3 % zu, der Dow Jones um 22,5 % und der Nasdaq 100 sogar um 34,6 % (Stand: 20.11.2019).

Wir finden derzeit also die folgenden Ausgangssituation vor: Die Zinsen sind niedrig – tendenziell weiter fallend. Die logische Konsequenz: Viele Indizes befinden sich aktuell nahe ihren Allzeithochs – oder haben sogar neue Höchststände markiert.

Sieben Investments, die sich in diesem Umfeld attraktiv entwickeln könnten, möchte ich dir nun etwas genauer vorstellen.

Investmentidee 1: Tech-Giganten

Auch wenn viele Indizes 2019 neue Rekordhochs markierten – an einigen Tech-Giganten zog der diesjährige Aufschwung vorbei.

Entwicklung 01.01.–21.11.2019
Alphabet (WKN: A14Y6H)                        + 28,2 %
Amazon (WKN: 906866)                        + 15,6 %
Booking (WKN: A2JEXP)                         + 8,7 %

Quelle: onvista.de, Stand: 21.11.2019

Während Alphabet zumindest noch besser abschnitt als der Dow Jones (dafür aber klar hinter dem Nasdaq zurückblieb), war es für Amazon- und Booking-Aktionäre ein eher mageres Jahr.

Da hinter allen drei Aktien meiner Meinung nach hervorragende Unternehmen mit großartigen Zukunftsaussichten stecken, könnte das etwas schwächere Jahr 2019 eine günstige Einstiegsgelegenheit darstellen – vielleicht schließen sie ja 2020 die 2019er-Lücke.

Investmentidee 2: Solide Dividendenaktien

Wenn sich die weltweiten Aktienmärkte auf Rekordniveau bewegen, dann könnte die Fallhöhe zyklischer oder stark gestiegener Aktien besonders hoch sein – stabile, verlässliche Dividendenzahler hingegen könnten unsere Depot vor allzu starken Kursschwankungen in solch einem Szenario schützen.

Zum einen, weil sie trotz fallender Kurse weiterhin für Cashflow in Form ihrer Dividenden sorgen. Zum anderen werden stabile, verlässliche Dividendenzahler in fallenden Märkten meist weniger stark abgestraft als verhältnismäßig junge Unternehmen ohne Ausschüttungen.

Wenn ich an verlässliche Dividendenzahler denke, dann fallen mir sofort diese drei Aktien ein.

Aktuelle Dividendenrendite
Fielmann (WKN: 577220)                    2,7 %
McDonalds (WKN: 856958)
                   2,2 %
Henkel (WKN: 604843)                    2,0 %

Quelle: finanzen.net

Zwar sind die Dividendenrenditen bei allen drei Aktien nicht besonders hoch – dafür zahlen sie sehr verlässlich: Nicht einmal während der großen Finanzkrise 2008/09 musste eines dieser Unternehmen seine Dividende kürzen!

Ein starkes Zeichen – das besonders wertvoll wird, wenn sich die Kurse 2020 tatsächlich von ihren aktuellen Rekordhochs Richtung Süden verabschieden sollten.

Investmentidee 3: Gold

Müsste man Gold zwei Eigenschaften zuordnen, so würden mir die folgenden beiden als Erstes einfallen:

  1. Gold wirft keine Erträge – sprich Zinsen – ab.
  2. Gold wird meist gekauft, um sich in einem stürmischen Umfeld abzusichern.

Im derzeitigen Niedrigzinsumfeld wiegen die nicht vorhandenen Ausschüttungen nicht besonders schwer – auf Staatsanleihen, Tages- oder Festgeld gibt es ohnehin kaum Zinsen. In einem Niedrigzinsumfeld  fällt die „Zinslosigkeit“ von Gold also weniger schwer ins Gewicht, als wenn es auf ein Tagesgeld 3 % Zinsen geben würde – dementsprechend sollte es die Attraktivität von Gold erhöhen.

Da die Börsenkurse gleichzeitig stark gestiegen sind – was durchaus die eine oder andere Korrektur zur Folge haben könnte –, könnten sichere Häfen wie Gold im Jahr 2020 besonders gefragt sein. Ich persönlich denke daher zum ersten Mal seit Jahren wieder über Goldkäufe nach.

Investmentidee 4: Bitcoin

Was für Gold gilt, das gilt grundsätzlich auch für den Bitcoin: Ein in der Menge limitierter „Rohstoff“ wird nachgefragt, weil die Menschen an seine Wertstabilität glauben. Solange dieser Glaube vorhanden ist, werden sich sowohl Gold als auch der Bitcoin verstärkter Nachfrage erfreuen, wenn es an den Börsen stürmisch wird.

Einziger Unterschied: Gold verfügt über einen mehrere Jahrhunderte andauernden Track-Record – da kann der Bitcoin nicht mithalten. Nichtsdestotrotz könnte Bitcoin im derzeitigen Umfeld ein durchaus lukratives Jahr 2020 bevorstehen – insbesondere da er gerade relativ günstig ist (der Bitcoin wird derzeit rund 40 % unter seinem Jahreshoch gehandelt).

Investmentidee 5: REITS

Wenn es eine Assetklasse gibt, die besonders stark von niedrigen Zinsen profitiert, dann sind das Immobilien! Eine Form von Immobilieninvestments sind die sogenannten Real Estate Investment Trusts (kurz: REITS) – das sind börsennotierte Immobilienunternehmen.

Sie profitieren zum einen davon, dass als sicher geltende Anlageformen wie Staatsanleihen, Tages- oder Festgeldkonten im derzeitigen Umfeld praktisch nichts mehr abwerfen. Dies sorgt dafür, dass tendenziell mehr Geld aus diesen Assets abgezogen und in Immobilien gesteckt wird – zum Beispiel in REITS. Von der steigenden Nachfrage sollten die Kurse der entsprechenden Aktien profitieren.

Zum anderen sorgen niedrige Zinsen für niedrige Kosten bei Immobilienunternehmen – ihre Kredite werden günstiger. Sollten die Zinsen niedrig bleiben – oder sogar noch tiefer fallen –, dann könnten REITS einer der Hauptprofiteure dieser Entwicklung sein. Nicht die schlechtesten Aussichten für 2020!

Investmentidee 6: Crowdinvesting Immobilien

Gleiches gilt für eine weitere Form der Immobilieninvestments – die sogenannten Crowdinvesting Immobilien. Ab 500 Euro können sich Privatanleger an unterschiedlichsten Immobilienprojekten beteiligen. Verglichen mit REITS ist das Risiko bei Crowdinvestings allerdings höher.

Grund: Die Diversifikation ist deutlich schwieriger, da jedes Crowdinvesting in der Regel nur ein Gebäude abbildet. Mit REITS beteiligt sich der Anleger nicht selten an mehreren Hundert Objekten – eine deutlich breitere Streuung je Investment. Nichtsdestotrotz halte ich auch Crowdinvesting in Immobilien für ein interessantes Investment im Jahr 2020, das ebenfalls vom Niedrigzinsumfeld profitieren sollte.

Investmentidee 7: Cash

Zu guter Letzt sollte man – wie eigentlich in jeder Marktlage – über genügend Cash verfügen. Denn wenn sich kurzfristig eine großartige Investmentmöglichkeit auftut, dann sollte es schließlich nicht daran scheitern, dass man gerade nicht liquide ist!

Deshalb gilt auch 2020: Habe genügend Cash!

Von was ich 2020 die Finger lassen werde …

Es gibt eine Menge Investments, die ich 2020 spannend finde – um ein paar Dinge würde ich allerdings einen Bogen machen. Zum Beispiel um gehypte Einzelaktien, ETFs, die den Standardindizes folgen (DAX, Dow & Co.) und Immobilien – insbesondere Eigenheime – in schlechten Lagen.

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Suzanne Frey arbeitet als Führungskraft bei Alphabet und sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alphabet und Amazon. Thomas Brantl besitzt Aktien von Alphabet (C-Aktien), Amazon, Booking.com und Henkel (Stammaktien). 

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